5 Don’ts einer guten Gemeinde #ilovemychurch
Dos & Don’ts einer guten Gemeinde – Teil 2
„Meine Gemeinde ist meine Familie.“
Eine „geistliche Familie“ sein – das bedeutet, dass man aus der Liebe zu ihm und zueinander handelt und die Sache des Herrn in den Mittelpunkt stellt. Es bedeutet, dass man sich aufeinander verlassen kann und dass auf jeden geachtet wird – egal ob jung oder alt. Es bedeutet, dass du angenommen wirst wie du bist, weil der Herr dich liebt. Und es bedeutet, dass man offen miteinander reden, kontroverse Themen diskutieren, aber auch füreinander beten kann. Ich persönlich durfte über Ostern wieder einmal besonders stark erfahren, wie wertvoll eine solche Gemeinde ist. Doch leider ist das keine Selbstverständlichkeit – wir Menschen sind Sünder, und ebenso sind auch unsere Gemeinde nicht vor Sünde und Fehlern gefeit.
Vor ein paar Wochen habe ich den Vorgänger-Artikel („Dos & Don’ts einer guten Gemeinde – Teil 1 – Dos“) zu diesem Thema veröffentlicht, in welchem ich aufgezeigt habe, welche guten Eigenschaften von Bedeutung für die Gemeinde Gottes sind. Mit diesem Artikel zum Thema „Don’ts“ möchte ich dich dazu ermutigen, Verantwortung zu übernehmen und dich voll in die Gemeinde Gottes einzubringen. Und ich möchte unsere „geistlichen Alarmglocken“ sensibilisieren, frühzeitig Gefährdungs- und Verbesserungspotenzial zu erkennen, damit du Vorschläge zur Verbesserung machen oder selbst etwas für die Gemeinde bewegen kannst. Denn die Gemeinde soll ein Ort sein, an dem Gott verherrlicht wird und an dem sich seine Kinder in Liebe begegnen und dienen können.
Wie sollte eine Gemeinde Gottes nicht sein? Welche Eigenschaften sollte sie nicht haben? Was sollte sie nicht tun?
1. Kinder- und Jugendarbeit wird wenig beachtet
Was ist die Zukunft der Kirche und der Gemeinde Gottes? Sie ist das, was unsere Kinder und Jugendlichen (oder auch unsere junge Generation) daraus machen. Die Zukunft wird davon abhängen, wie Kinder und Jugendliche gefördert werden und wie wir sie biblisch prägen. Schon im Alten Testament richtet der Herr diese Worte an uns:
„Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du auf dem Herzen tragen, und du sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt oder auf dem Weg gehst, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst.“ (5. Mose 6,6-7)
Auch wenn sich diese Gebot auf die mosaischen Gesetze bezieht, ist es eine biblische Wahrheit, die wir auch im Neuen Testament wiederfinden:
„Aber Jesus sprach: Lasst die Kinder und wehrt ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solcher ist das Reich der Himmel!“ (Matthäus 19,14)
Es ist unsere Pflicht, dafür Sorge zu tragen, dass Kinder und Jugendliche zum Herrn gelangen und von Jesus hören können. Denn wenn wir es nicht tun – soll es etwa die Welt tun?
2. Man findet nur schwer Anschluss
Immer mehr Menschen machen die Erfahrung, dass Gemeinden scheinbar einen „Exklusivitäts-Anspruch“ erheben. Christen kümmern sich zwar um die Anliegen der Gemeinde und ihre eigenen Mitglieder, aber sobald Neue dazu kommen, wird es schwierig, weil neue, „andersartige“ Menschen auch immer Arbeit kosten.
Doch ist das der Wille des Herrn? Dass wir es uns bequem machen? Mir stinkt sowas immer gewaltig muss ich zugeben. Ich weiß aus meiner eigenen Vergangenheit selbst, wie sich Oberflächlichkeit und Ignoranz anfühlen. Doch Gott ist nicht oberflächlich. Ihm ist jeder Mensch und jedes Schaf wichtig.
„Was meint ihr? Wenn ein Mensch hundert Schafe hat, und es verirrt sich eines von ihnen, lässt er nicht die neunundneunzig auf den Bergen, geht hin und sucht das verirrte? Und wenn es geschieht, dass er es findet, wahrlich, ich sage euch: Er freut sich darüber mehr als über die neunundneunzig, die nicht verirrt waren. So ist es auch nicht der Wille eures Vaters im Himmel, dass eines dieser Kleinen verlorengeht.“ (Matthäus 18,12-14)
Darum muss es uns ebenso zum Anliegen werden, jeden Menschen in unsere Gemeinde aufzunehmen und wie einen Bruder oder eine Schwester zu behandeln – eine Beziehung aufzubauen, die Gott ehrt, indem sie erbaut und ermahnt.
3. Es darf nicht hinterfragt werden und es fehlt Transparenz
Wenn eine Gemeinde keine kritischen Fragen zulässt und nicht duldet, Lehre zu hinterfragen, ist das meines Erachtens eine eindeutige rote Flagge, bei der alle „geistlichen Alarmglocken“ läuten sollten.
Die Gemeinde ist durch fehlendes Hinterfragen nicht mehr vor Sünde gefeit, weil sie sich nicht korrigieren und ermahnen lässt oder einfach keine Transparenz zeigt. Bist du dir bei einer Aussage, die dein Pastor getroffen hat, unsicher? Verstehst du bestimmte Lehren deiner Gemeinde nicht? Falls du dich nicht traust nachzufragen, möchte ich dich ermutigen, den Weg zu deinen Leitern zu suchen – du hast das Recht, alles prüfen zu dürfen und du wirst sogar in 1. Thessalonicher 5,21 dazu aufgefordert.
In einer guten Gemeinde darfst du solche Fragen stellen, auf die du Antworten erhalten wirst, weil auf die Menschen und ihre Sorgen/Anliegen eingegangen wird.
4. Kein Mentoring & keine Zweierschaften
In Zeitalter der Digitalisierung, in der man Predigten bequem online hören und Gottesdienste via Livestream verfolgen kann, stellt sich gerne mal die Frage, welchen Mehrwert eine Gemeinde eigentlich bietet. In meinem letzten Artikel zum Thema Gemeinde habe ich bereits einige Aspekte aufgezählt, die durchaus gut sind.
Eine der größten Stärken der (Orts-)Gemeinde sehe ich aber im persönlichen Kontakt zu den Menschen. Du bist nicht anonym, du kannst direkt face-to-face das Gespräch suchen, Fragen stellen, Rat suchen und dich über Erfahrungen mit Gott austauschen. Am besten funktioniert sowas in kleineren Gruppen wie etwas Hauskreisen, Mentor-Schüler-Beziehungen und Zweierschaften bzw. Glaubens-Partnerschaften.
Deswegen achte darauf, dass deine Gemeinde solche Kleingruppen und Partnerschaften unterstützt, in denen füreinander gebetet, in der Bibel gelesen und im Glauben gestärkt werden kann.
5. Kontroverse Themen werden gemieden
Für Menschen im jungen (Glaubens-)Alter ist es ein großer Fehler, wenn Gemeinden kontroverse Themen meiden. Manchmal wird es damit entschuldigt, dass man die Gemeindemitglieder behüten will, weil kontroverse Themen auch immer Gefahren beugen. Allerdings geht dieser Schuss meines Erachtens nach hinten los, denn man vergisst allzu oft: Wer soll dann mit ihnen darüber sprechen, wenn nicht die Gemeinde?
Wir sehnen uns nach dem Wort Gottes und der Wahrheit, und zwar in allen Lebensbereichen. Die Wahrheit ist nicht immer bequem und sie ist auch nicht immer leicht. Manchmal erschüttert sie uns, bringt unser Glaubensbild zum Wackeln. Doch ist unser Glaube bewährt, wird ihn nichts umstürzen können.
Viel mehr Schaden können falsche Behauptungen und „Irrlehren“, die man im Internet und in Büchern findet, anrichten, wenn wir uns auf der Suche nach Antworten woanders hinbegeben als in der Gemeinde. Das soll allerdings nicht heißen, dass man keinen Wert mehr auf das Internet und Bücher legen soll – es gibt viele gute Quellen! Doch die erste Anlaufstelle für Glaubensfragen und kontroverse Themen sollte die Gemeinde oder eines ihrer Mitglieder sein, oder etwa nicht?
Viele Erkenntnis über das biblische Bild einer Gemeinde Gottes durfte ich auf dem Youthweb-Treffen 2016 (#YWT16) sowie durch das Buch „Mehr als ein Sonntagsflirt“ von Joshua Harris gewinnen. Aber auch Markus Wenz vom GOSPEL FORUM Stuttgart und FaithIt (ein englischsprachiger christlicher Blog) haben dazu sehr wertvolle Artikel geschrieben, die ich euch nur wärmstens empfehlen kann!
Wie sehen eure Erfahrungen mit Gemeinden aus? Worauf achtet ihr bei Gemeinden? Ich freue mich über euer Feedback! ♥
Eure Daniela♥
Danke für den zweiten Artikel dazu… Ich fand den ersten schon sehr inspirierend und hab mir das Buch gekauft ;-) Und dann einen Artikel für den Gemeindebrief darüber geschrieben, der gut ankam… Danke für deine Inspiration. Ich hab mich besonders gefreut, dass du hier die Kinder- und Jugendarbeit an erster Stelle nennst, das liegt mir auch sooo am Herzen. Liebe Grüße, Martha