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In den letzten Tagen konnte ich nicht aufhören, darüber nachzudenken, was ich sowohl in Esters als auch in Elias Geschichte bemerkt hatte. Und vor allem, was für eine große Herausforderung das für mich bedeutete. Denn mir ist einiges in Bezug auf meine Dienste & Aufgaben (un)klar geworden … Weiterlesen

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Wie lernt man Vergebung und überwindet Trennungsschmerz, wenn einem das Herz gebrochen wurde? Weiterlesen

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Kennst du das Gefühl, so tief verletzt zu werden, dass du meinst, es zerreiße dir das Herz in deiner Brust? Wurdest du schon einmal so sehr von einem Menschen enttäuscht, dass du am Boden zerstört warst? Hast du in der Vergangenheit Leid und Verletzungen erfahren, die dich immer noch schmerzen und fessseln? Dann werden wir wohl beide leider den gleichen Schmerz kennen – und vor allem werden wir den gleichen Kampf kämpfen, um zu vergeben.

„Ich kann und will nicht vergeben“?

„Ich kann nicht und ich will nicht“, kein anderer Gedanke war neben dem Verdrängen der Schmerzen, die die tiefen Verletzungen hinterlassen haben, so präsent in meinem Kopf. „Das kannst du niemals vergeben … aber du musst vergeben.“ Zwei Stimmen, die seit Monaten in meinem Kopf gegeneinander kämpften. Eine lauter als die andere. Und dennoch hatte keine die Oberhand gewonnen.

Ich habe vor ein paar Wochen in einem Impuls darüber geschrieben, dass ich eigentlich keine Lust mehr auf das Leben hatte. Ich hätte am liebsten alles hingeworfen, reißaus genommen und aufgegeben. Das einzige, was mich davon abhielt, war mein Glaube an einen lebendigen, liebenden Gott, dem ich mehr zutraue, als ich selbst sehen kann. Denn vor allem hatte ich keine Lust mehr zu weinen und zu leiden. Auch wenn das bedeutete, dass ich endlich loslassen musste. Den Schmerz, all die Wut und Trauer freilassen und Vergebung aussprechen. Nicht um meines Gegenüber Willen, sondern in erster Linie, um Gott zu gefallen und meine Seele zu befreien.

Vergebung ist Gnade

Ich merkte selbst, dass die Vergebung, nach der ich mich sehnte, unecht und an äußere Bedingungen geknüpft war: daran, ob um meine Vergebung gebeten, für mein Leid gebüßt und mein Leid wiedergutgemacht wurde. Doch ich durfte lernen, dass die wahre Vergebung aus Gnade geschieht – ohne Gegen- oder Vorleistung.

„Vergeben ist nicht fair, es ist Gnade.“ (Tobias Teichen, ICF München)

Deshalb möchte ich dir und mir selbst heute aufzeigen, wie wichtig Vergebung ist und wie wir einen Lebensstil praktizieren können, der von Vergebung geprägt ist. Also komm mit und beginne deine Reise, Vergebung zu lernen – Schritt für Schritt.

Schritt 1 – Sei dir bewusst: Gott schenkt die Kraft und den Wunsch zu vergeben

Ich habe aufgehört, auf den perfekten Moment zu warten, an dem ich vergeben kann. Denn den wird es nicht geben. Der richtige Zeitpunkt zu vergeben ist jetzt. Nicht erst irgendwann. Denn morgen werde ich genauso wenig Kraft und Willen haben, vergeben zu wollen. Unsere Natur will und kann nicht vergeben. Nicht ohne Hilfe. Und da kommt Gott ins Spiel. Denn wenn mir eines in den vergangenen Wochen und Monaten besonders bewusst geworden ist, dann die Tatsache, dass Gott nicht nur das Vollbringen (die Kraft, zu tun, was ihm gefällt), sondern auch das Wollen (den Wunsch, ihm zu gehorchen) in uns bewirkt. Denn Gottes gesamtes Wesen ist von Vergebung geprägt – und wir als seine Ebenbilder können das auch widerspiegeln.

„Denn Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt nach seinem Wohlgefallen.“ (Philipper 2,13)

 

Schritt 2 – Sei ehrlich zu dir selbst

Ich denke nicht gerne darüber nach, wie sehr ich verletzt wurde, weil es mich traurig macht – ich darf bloß keine Schwäche zulassen. Die Maske darf nicht fallen. Immerhin bin ich Christin und ich sollte doch schon längst damit abgeschlossen haben. Ich sollte nicht mit negativen Gefühlen kämpfen. Ich sollte gut sein. Oder nicht?

Ich habe lange Zeit versucht, Gott und mir selbst etwas vorzuspielen. Weil ich Gott nicht enttäuschen wollte und weil ich selbst Angst vor dem Versagen hatte. Doch die Wahrheit ist: Weil Gott mein Herz, jeden Gedanken und jede Tat kennt, lässt er sich nicht täuschen. Und vor allem: Er kann nicht enttäuscht werden. Ich darf traurig sein, ich darf verletzt sein und ich darf darüber klagen, welch ein Leid mir zugefügt wurde. Denn Gott hört mein Weinen und sieht meine Tränen. Er sieht, wie ich unter den Verletzungen dieser Sünden gelitten habe und noch immer leide. Deshalb darf ich mir selbst eingestehen, dass ich verletzt bin statt weiterhin so zu tun, als sei ich stark und unverletzbar.

Ein Vers, der mich in den vergangenen Wochen getröstet hat, ist dieser Vers aus der Bergpredigt von Jesus:

„Wie glücklich sind die, die Leid über Sünde tragen, denn Gott wird sie trösten.“ (Matthäus 5,4)

Sei offensiv ehrlich – zu dir selbst und zu Gott. Gott lässt sich nicht täuschen – er kennt unser Herz, jeden Gedanken, jede Tat. Er weiß, dass wir hassen und verbittern. Wem wollen wir etwas vormachen? Und vor allem: Warum? Am Ende bringen wir uns damit einander nur selbst zu Fall.

 

Schritt 3 – Überlasse die Rache Gott

Wenn es nach mir ginge, würde ich nicht vergeben – ich würde Menschen, die mich verletzt haben, Schlechtes und Leid wünschen. Ich würde versuchen, Rache zu üben oder sie zumindest ebenfalls zu verletzen und sie schlecht zu machen. Auge um Auge, Zahn um Zahn – ganz einfach.

Doch durch das Wirken des Heiligen Geistes in mir, weiß ich, dass all diese Gedanken falsch sind und nur aus meinen Gefühlen der Wut, Trauer und Verletztheit entspringen – sie sind der perfekte Nährboden für schlechte Saat, die der Teufel aussät. Vor allem aber weiß ich, dass ich durch Jesus neu gemacht worden bin – Gott lebt nun in mir und kann mich von innen heraus verändern. Ich muss mich nicht mehr an Rachegelüsten festklammern und mich selbst in dem Strudel aus Wut und Hass gefangen nehmen. Ich darf und kann frei werden und vergeben durch Jesus, der in mir lebt.

„Jetzt lebe nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir. Und das Leben, das ich jetzt noch in meinem sterblichen Körper führe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich geopfert hat.“ (Galater 2,20)

Und vor allem darf ich glauben, dass Gottes Rache, sein Gericht über die Menschen, die mich verletzt haben, unfehlbar und absolut gerecht sein wird. Du musst dich nicht sorgen, ob er zu gnädig sein wird – Gott wird beurteilen und am Tag seiner Wiederkunft richten. Jeder erhält seinen gerechten Lohn. Und wenn Jesus für ihn gesühnt hat, dann wird es auch für ihn ein Gnadenlohn sein. Überlasse es Gott, denn er kennt die Situation besser.

„Rächt euch nicht selbst, ihr Lieben, sondern lasst Raum für den Zorn Gottes! Denn in der Schrift steht: Es ist meine Sache, das Unrecht zu rächen, sagt der Herr, ich werde Vergeltung üben.“ (Römer 12,19)

 

Schritt 4a – Liebe deinen Nächsten

Verletzungen und Enttäuschungen sind besonders schmerzhaft, wenn sie von einem Menschen verursacht werden, der uns nahe steht und den wir über alles lieben. Umso schwerer fällt es dann, diesem Menschen Vergebung auszusprechen. Doch Gottes sagt uns in der Bibel, dass wir unsere Nächsten lieben sollen – ganz gleich, ob Freund oder Feind. Er wünscht sich, dass wir ein Herz haben, das nichts nachträgt, sondern bereitwillig vergibt – unabhängig von den Umständen. Denn wenn wir Gott und die Menschen lieben wollen, sollten wir auch bestrebt sein, es in der Art und Weise zu tun, die Gott uns als Vorbild gibt:

„Liebe verletzt nicht den Anstand und sucht nicht den eigenen Vorteil, sie lässt sich nicht reizen und ist nicht nachtragend.“ (1. Korinther 13,5)

Was mich vor allem berührt hat, war der Gedanke, dass zu vergeben und nichts nachzutragen ein Akt der Liebe ist – wenn ich den Anspruch erhebe und behaupte, diesen Menschen wirklich geliebt zu haben, führt kein Weg an der Vergebung vorbei. Meine Taten müssen meinen Worten folgen, auch wenn es schrecklich schmerzt und meinen Stolz verletzt.

 

Schritt 4b – Segne diesen Menschen und tue ihm Gutes

Jemand hat mir mal gesagt: „Du kannst niemanden hassen, für den du betest.“ Und dem ist tatsächlich so. Auch wenn die Gefühle anfangs negativ sind und die Gedanken von Wut, Zorn und Hass geprägt sind, darf ich Gott meine Gefühle abgeben und beginnen, Menschen zu segnen, die mich verletzt haben. Und das sind keine geheuchelten Gebete: Heuchelei wäre es nur, wenn du sagen würdest, es würde dir leicht fallen. Gott kennt dein Herz und deinen Kampf. Segne deinen Gegenüber bis die negativen Gefühle weg sind und überlege dir, wie du ihm Gutes tun kannst (bspw. durch Heilung aussprechen).

„Segnet eure Verfolger, wünscht ihnen Gutes und verflucht sie nicht!“ (Römer 12,14)

„Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege das Böse mit dem Guten!“ (Römer 12,21)

 

Schritt 5 – Schaue dir deine eigenen Fehler und Sünden an

Ich glaube, Demut ist ein wahrer Schlüssel zur Vergebung. Wenn wir uns bewusst machen, dass wir auch irren, Fehler begehen und sündigen – wenn wir klein werden vor Gott und unser Bedürfnis der Gnade sehen –, dann fällt es uns leichter, auch anderen diese Gnade und Vergebung zuzusprechen.

„Denn alle haben gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren. Doch werden sie allein durch seine Gnade ohne eigene Leistung gerecht gesprochen, und zwar aufgrund der Erlösung, die durch Jesus Christus geschehen ist.“ (Römer 3,23–24)

 

Schritt 6 – Vergib, um dich frei zu machen

Man muss eine Grundsatzentscheidung treffen, um jemandem vergeben zu können. Eine Entscheidung, die unabhängig von Gefühlen ist. Wenn wir vergeben, setzt es uns frei – es sprengt die Fesseln, die wir uns selbst auferlegt haben.

Matthew West singt in seinem Lied „Forgiveness“ folgende wertvolle Zeilen:

„It’s the hardest thing to give away, and the last thing on your mind today. It always goes to those who don’t deserve. It’s the opposite of how you feel, when the pain they caused is just too real. Takes everything you have just to say the word Forgiveness.
It flies in the face of all your pride, It moves away the mad inside. It’s always angers own worst enemy. Even when the jury and the judge say you gotta right to hold a grudge. It’s the whisper in your ear saying ‘Set It Free’. […] Help me now to do the impossible – Forgiveness.
It’ll clear the bitterness away, it can even set a prisoner free. There is no end to what its power can do. So, let it go and be amazed by what you see through eyes of grace. The prisoner that it really frees is you.“

Vergeben ist nicht gleich Vergessen. Du kannst vergeben, aber du wirst niemals vergessen. Denn Vergebung ist eine Entscheidung, die du unabhängig von deinen Gefühlen triffst. Gefühle kommen und gehen, ebenso wie Erinnerungen an vergangenes Leid und Schmerzen – ja, sogar all die Wut, die Trauer und die Liebe werden immer ein Teil deines Lebens bleiben, weil sie einmal da waren. Aber wenn du Vergebung aussprichst, fesseln dich diese Gefühle nicht mehr und ziehen dich nicht mehr herunter. Deine Entscheidung wird fest stehen, unabhängig wie du dich fühlst.

 

Schritt 7 – Soviel an dir liegt, habe Frieden mit allen Menschen

Tobias Teichen vom ICF München hat in einer Predigt mal ein ziemlich geniales Zitat gebracht:

„Zum Versöhnen braucht es zwei Personen, zum Vergeben nur dich.“

Wir Menschen haben gerne eine „Friede, Freude, Eierkuchen“-Stimmung – wenn etwas zwischen zwei Menschen steht, macht uns das nervös und unsicher. Doch Vergebung ist eine einseitige Entscheidung. Während du deinen Frieden wiedergefunden haben kannst und mit Gott wieder im Reinen bist, kann es durchaus sein, dass von Seiten deines Gegenübers noch immer Verdruss und Unfrieden herrschen. Lass dich aber nicht von deinem Weg abbringen: Habe Frieden mit anderen Menschen – soviel an dir liegt. Nicht alles liegt in deiner Hand.

In dem Moment, wo du diese Schritte praktizierst – unabhängig von deinen Gefühlen –, vergibst du. Vergebung beginnt beim ersten Schritt und bei der Entscheidung zu vergeben. Eine Versöhnung hingegen ist nur möglich, wenn beide Seiten Vergebung aussprechen und einen Schritt aufeinander zugehen.

 

Schritt 8 – Mache dir bewusst: Nicht zu vergeben hat Konsequenzen

Vergebung ist wichtig. Doch was ist, wenn man nicht vergibt? Du fesselst dich selbst und pflanzt eine Wurzel der Bitterkeit in dein Herz – manchmal unscheinbar wird sie umso schmerzhafter, wenn alte Erinnerungen wach werden oder Neid in dein Herz kommt.

Vor allem aber müssen wir uns Folgendem bewusst sein:

1. Wenn wir nicht vergeben, wird Gott uns auch nicht vergeben – unsere Verbindung zu Gott wird unterbrochen und unsere Gebete werden nicht erhört.

„Wenn ihr den Menschen aber nicht vergebt, dann wird euer Vater auch eure Verfehlungen nicht vergeben.“ (Matthäus 6,15)

2. Wenn wir nicht vergeben, haben wir die große Liebe Gottes nicht verstanden und leben nicht in ihr – denn Gott ist die Liebe höchstpersönlich.

„Ihr Lieben, wenn Gott uns so geliebt hat, müssen auch wir einander lieben.“ (1. Johannes 4,11)

 

Lass uns gemeinsam dafür beten, dass wir loslassen, frei werden und vergeben können – um Jesu und unseretwillen.

Deine Daniela ☙

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Ich glaube, es ist eine Frage, die ziemlich viele Christen quält. Und zwar immer wieder aufs Neue. „Was ist der Wille Gottes für mein Leben? Soll ich BWL oder doch lieber irgendwas mit Medien studieren? Soll ich Tim oder doch lieber Tobi heiraten? Welche Arbeitsstelle findet Gott besser? Soll ich mir ein Haus kaufen? Ist ein VW oder doch ein Ford besser? Sollte ich ins Ausland gehen?“
Während sich die einen wie Igel zusammenkugeln, der Frage nach dem Willen Gottes aus dem Weg gehen und in Ahnungslosigkeit versinken, richten andere wie Pfauen ihre Federpracht an Erkenntnis auf und strotzen nur so vor Selbstbewusstsein über den Willen Gottes für sie. „Es war Gottes Plan für mich!“ sind bei Christen der zweiten Sorte keine seltenen Aussprüche – Gott hat schließlich so manche Türen geöffnet. Die Igel unter uns werden wahrscheinlich einfach nur froh sein, wenn sie irgendwie ans Ziel kommen und dabei die offenen Türen, Richtungsweiser und winkenden Zaunpfähle nicht übersehen.

Aber mal Hand aufs Herz – woher kennen wir überhaupt Gottes Willen? Ich für meinen Teil bin mir des Willen Gottes in so einigen Angelegenheiten meist sicher – steht ja so in der Bibel, ist ja klar wie Kloßbrühe. Doch sobald’s dann an den persönlichen, individuellen Willen Gottes für mich geht – prosit, Neujahr – fragt lieber nicht. Ich weiß nicht mal, was ich selbst will. Und selbst wenn ich es wüsste … Woher soll ich Gottes Willen für mein Leben kennen? Wenn du dich das auch schon mal gefragt hast, darf ich dich heute dazu einladen, einen kleinen Einblick in den Willen Gottes zu erhalten. Let’s go & jump in!

Was ist das … der Wille Gottes?

Ein Hauptproblem bei der Definition des Willen Gottes, welches auch Kevin DeYoung in seinem Buch „Leg einfach los!“ beschrieben hat, liegt darin, dass wir ziemlich vieles als den Willen Gottes betiteln, obwohl es nicht den einen Willen Gottes gibt, sondern mehrere. Ein Beispiel, das auch DeYoung gebraucht:

„Manchmal sprechen wir davon, dass alle Dinge nach Gottes Willen geschehen. Andere Male sprechen wir davon, gehorsam zu sein und Gottes Willen zu tun. Und wieder andere Male sprechen wir davon, Gottes Willen zu suchen.“
Kevin DeYoung in ‚Leg einfach los!‘, Betanien Verlag, S. 15

Verwirrend, nicht wahr? Da weiß man gar nicht recht, nach welchem Willen man suchen und welchen man tun soll … Aber um ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen, möchte ich euch kurz die unterschiedlichen Facetten und Stufen des Willen Gottes vorstellen.

Der globale Wille Gottes

Bevor ich auf die drei geläufigsten Arten (souverän, moralisch/ethisch, individuell/persönlich) des Willen Gottes eingehe, machen wir einen kurzen Ausflug in die übergeordnete Art des „globalen Willen Gottes“. Denn wir übersehen leider manchmal, dass Gott uns seinen grundlegenden Willen bereits in der Bibel offenbart hat, und dass dieser nicht nur die komplette (Heils-)Geschichte prägt, sondern auch dein und mein Leben. Zudem spiegelt sich sein globaler Wille auch in den anderen Arten seines Willen sehr gut wider. Lasst uns das einmal gemeinsam anschauen – es ist ganz einfach … ☺️

  • Der Wille Gottes für die Schöpfung ist Existenz: „Denn du bist der Schöpfer aller Dinge; nach deinem Willen wurde alles ins Dasein gerufen und erschaffen.“ (Offenbarung 4,11b)
  • Der Wille Gottes für die Menschheit ist Errettung: „Ja, es ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, das ewige Leben hat.“ (Johannes 6,40a)
  • Der Wille Gottes für alle Gläubigen die Heiligung: „Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung.“ (1. Thessalonicher 4,3a)

 

 

Der souveräne Wille Gottes

Der souveräne Wille Gottes ist das, was man auch als den „geheimen Ratschluss Gottes“ oder seine vorherbestimmten Verordnungen kennt. Er umfasst jedes Ereignis der Welt- und Zeitgeschichte: alles, was Gott beschließt, wird auch so eintreten. Er steht souverän über allen Dingen und lenkt das Geschehen. Was er will, wird geschehen.

„In ihm sind wir auch zu Erben eingesetzt worden, die wir dazu vorherbestimmt sind nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt, nach dem Ratschluss seines Willen.“ (Epheser 1,11)
„Was ich beschlossen habe, geschieht, und alles, was ich mir vorgenommen habe, das tue ich.“ (Jesaja 46,10b)

 

Der moralische/ethische Wille Gottes

Der moralische/ethische Wille Gottes umfasst alle in der Bibel aufgeführten Gebote des Herrn – quasi die Aufforderungen, was Gott von uns möchte. DeYoung beschreibt diese Art des Willen Gottes so: „Während der souveräne Wille beschreibt, wie die Dinge sind, zeigt der moralische Wille, wie die Dinge sein sollten.“ (‚Leg einfach los!‘, S. 18)

„Denn wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mein Bruder, meine Schwester und meine Mutter.“ (Matthäus 12,50)
„Und die Welt mit ihren Begierden vergeht; doch wer so handelt, wie Gott es will, wird für immer leben.“ (1.Johannes 2,17)

 

Und was ist nun Gottes Wille für mein Leben?

Tja, da wären wir auch schon bei der wohl „interessantesten“ Art des Willen Gottes: sein individueller Wille für uns. Während manche Christen behaupten, dass Gott keinen individuellen Plan für unser Leben hat, sind die nächsten felsenfest davon überzeugt, dass sie Gottes großem Plan nacheifern müssen und es einen Weg für ihr Leben gibt, den sie nur noch finden müssen. Ich möchte euch nicht enttäuschen: Aber beide Varianten sind nicht ganz richtig. Tatsächlich ist es nämlich durchaus so, dass Gott einen individuellen Willen für unser Leben hat. Er hat einen Plan und weiß um jeden Schritt unseres Lebens: „Deine Augen sahen mich schon, als mein Leben im Leib meiner Mutter entstand. Alle Tage, die noch kommen sollten, waren in deinem Buch bereits aufgeschrieben, bevor noch einer von ihnen eintraf.“ (Psalm 139,16) Allerdings kommen hier noch ein paar Faktoren hinzu, die im Übereifer gerne vernachlässigt werden und an die man hin und wieder erinnert werden sollte:

Gott ist kein Wunscherfüller oder eine Wahrsagekugel

Mit der Frage nach dem persönlichen und individuellen Willen Gottes schwingt automatisch immer ein gewisser Unterton mit – man ist neugierig, klar, und man will Gott gefallen, auf jeden Fall. Aber man will den Herrn auch irgendwie prüfen … ist Gott wirklich gut und vertrauenswürdig? Hat erwirklich Gutes mit mir vor? Wir wissen, dass von Gott alles Gute zu erwarten ist (Jakobus 1,17). Dennoch bleibt der Zweifel, ob es unserem Bild von „gut“ entspricht, und die Sorge, dass unsere Zukunft nicht so werden könnte wie wir es uns vorgestellt haben (ähnliches hat Abraham in 1. Mose 12,10-20 und 20,1-18 erlebt). Gott ist aber anders. Statt mit einer detaillierten Offenbarung unseres Lebensplanes zu reagieren und uns zu erklären, was genau als nächstes passiert oder welche Entscheidung getroffen werden soll, fordert er uns zu zwei einfachen Dingen auf:

Wir sollen uns nicht sorgen.

„Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. […] Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“ (Matthäus 6,25a+33)

Wir sollen Gott um Weisheit für Entscheidungen bitten.

„Wenn es aber jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern und ohne Vorwurf gibt; so wird sie ihm gegeben werden.“ (Jakobus 1,5)

 

Es gibt nicht immer nur „den einen richtigen Weg“

Wir verheddern uns gerne in nicht-moralischen bzw. nicht-ethischen Entscheidungen, weil wir uns entweder zu sehr sorgen, zu feige und vom Überangebot der Optionen überfordert sind, oder schlichtweg die beste Option (nicht die zweitbeste!) wählen wollen. (Dieses Phänomen der Generation Y habe ich bereits in meinem Artikel über die Probleme unserer Generation thematisiert.) Allerdings beruft uns Gott ganz klar dazu, dass wir in Freiheit und Verantwortung solche Entscheidungen zu treffen haben – es gibt nicht nur „den einen Weg“. Es gibt oftmals mehrere gute Wege, für die wir uns gemäß unserem freien Willen entscheiden dürfen. Solange wir Entscheidungen auf Grundlage des moralischen und globalen Willen Gottes (Heiligung) treffen und mit Hilfe von Gottes Weisheit gehen, werden wir einen guten Weg finden.

Gott möchte uns Weisheit schenken, um mutig selbst Entscheidungen treffen zu können

Man fragt sich nun bestimmt: „Wie gehe ich denn nun mit Gottes Weisheit?“ Wie wir in Jakobus 1,5 gelesen haben, erhalten wir die Weisheit von Gott persönlich, wenn wir ihn darum bitten. Dabei wird uns die Weisheit in unterschiedlichen Formen zuteil:

Bibel

Weil Gottes Wort lebendig ist und voller Weisheit steckt, möchte er für uns keine Wahrsagerkugel spielen: Echte Weisheit kommt immer aus der Gottesfurcht und dem Bestreben, wie Christus zu leben und unser Leben in Heiligung zu führen. Wenn wir Gottes offenbarten Willen tun, ist dies der Anfang der Weisheit.

„Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet.“ (2. Timotheus 3,16-17)

Ratschläge

Gott spricht zu uns. Zum einen durch die Bibel, aber zum anderen auch durch Ratschläge anderer Christen, wie beispielsweise unseren Freunden, Verwandten und Geschwistern in der Gemeinde. Ohne Ratschläge, die uns auf unserem Weg als Richtungsweiser oder zur Korrektur dienen, würden wir teilweise sehr unweise handeln und in so manch missliche Lage geraten. Schon im Buch Sprüche steht geschrieben:

„Ein Dummkopf hält alles, was er tut, für recht, doch ein Weiser hört auf Rat.“ (Sprüche 12,15)

Heiliger Geist

Ein Punkt, dem gerne zu wenig Bedeutung beigemessen wird: der Heilige Geist, durch den Gott ganz klar auch zu uns reden kann. Entweder durch unser fine-getunetes Gewissen, durch die „innere Stimme“ wie man sie gerne nennt, aber auch durch Eindrücke und Prophetie. Allerdings ist hier Vorsicht geboten. Nicht immer, wenn jemand sagt: „Gott hat mir gesagt …“, ist diese Aussage unantastbar. Gottes heiliger Geist kann zu uns sprechen – manche nehmen sein Reden ganz eindeutig wahr, bei anderen ist es eher das Wahrnehmen eines Impulses oder eines Eindrucks. Aber man sollte solche Eindrücke immer prüfen – stimmen sie mit dem moralischen Willen Gottes überein? Oder widerspricht es der Bibel? Ist es gut und erbaulich? Dennoch: Vertraut auf Gottes heiligen Geist in euch.

„Aber der Beistand, den der Vater in meinem Namen senden wird, der Heilige Geist, wird euch alles Weitere lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“ (Johannes 14,26)

Gebet

Last but not least – das Gebet. Es bringt nichts, in willkürlichen Aktivismus zu entbrennen und Entscheidungen übers Knie zu brechen. Gott möchte, dass du selbstbewusst Entscheidungen triffst – allerdings möchte er, dass du Entscheidungen mit ihm triffst. Wenn wir also nicht darum bitten, dass Gott uns seinen konkreten Plan offenbart, sollten wir stattdessen um Klarheit und Weisheit bitten und Gott regelmäßig im Gebet aufsuchen, um ein Feingefühl für weise, gottgefällige Entscheidungen entwickeln zu können.

„Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan!“ (Matthäus 7,7)

 

Fazit

Dieser Artikel mag für Leute, die gerade vor großen Entscheidungen stehen, eventuell eine kleine Hilfe sein – eventuell ist er aber auch wie Salz in der Wunde. Natürlich ist die Theorie immer einfacher als die praktische Entscheidungsfindung. Es lässt sich einfacher „Sorge dich nicht“ sagen, als Gott tatsächlich zu vertrauen und mutig eine Entscheidung zu treffen. Ich weiß, dass solche Worte manchmal wie Ironie klingen – dennoch möchte ich ermutigen. Allerdings möchte ich an die Worte Gottes erinnern. Weil ich selbst erfahren habe, wie es ist, schwere Entscheidungen treffen zu müssen. Und weil ich erleben musste, wie hilflos man ist, wenn einem die Weisheit fehlt, und man kurz vorm Durchdrehen ist. „Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.“ (1. Petrus 5,7) Dort steht nicht „dann sorgt er für euch“ – dort steht „denn“. Es ist die Begründung, warum wir unsere Sorgen auf Gott werfen sollen: Weil er für uns sorgt, komme was da wolle. Amen!

 

HAPPY BIRTHDAY!
1 Jahr ewiglichtkind.de

Und weil es wohl keinen passenderen Anlass gibt, eine Verlosung zu veranstalten, als der erste Bloggeburtstag von ewiglichtkind.de, habe ich für euch – natürlich passend zum Thema – eine Kleinigkeit vorbereitet. Gemeinsam mit dem Betanien Verlag darf ich ein Exemplar des Buches „Leg einfach los!“ von Kevin DeYoung verlosen. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an den Verlag, und einen netten Hinweis: Auf cbuch.de findet ihr gute, erbauliche und bibeltreue Literatur zu verschiedenen Themen. ☺️ Unter anderem auch das Heftchen „Echte Reformation – 5 Leitlinien zurück zu Gott“, welches ihr ebenfalls als Verlosungsgeschenk erhaltet. Tja, und weil Klassiker immer passen, gibt es oben drauf noch ein Exemplar des Buches „Jesus – unser Schicksal“ von Wilhelm Busch.

 

Wie kann man teilnehmen?

Teilnehmen könnt ihr auf Facebook und Instagram unter dem jeweiligen Verlosungspost. Die Teilnahme erfolgt durch ein Like und Kommentar, in dem ihr einen Freund verlinkt und mir verratet, welche Themen euch in Zukunft auf ewiglichtkind.de interessieren würden.

Die Verlosung beginnt mit Veröffentlichung dieses Artikels, am Samstag, den 15. Juli 2017, und endet am Samstag, den 29. Juli 2017 um 20:00 Uhr MEZ. Es werden insgesamt zwei Bücher und eine Broschur verlost: „Leg einfach los!“ von Kevin DeYoung, „Jesus – unser Schicksal“ von Wilhelm Busch und „Echte Reformation – 5 Leitlinien zurück zu Gott“ vom Betanien Verlag. Die Auslosung erfolgt am Sonntag, 30. Juli 2017. Der Gewinner wird per Nachricht und in einem seperaten Post benachrichtigt. Aus versandtechnischen Gründen kann der Gewinn nur innerhalb von Deutschland, Österreich und der Schweiz versendet werden.

Die Verlosung steht in keiner Verbindung zu Facebook oder Instagram und wird in keiner Weise von der Facebook Inc. gesponsert, unterstützt oder organisiert.

Viel Spaß beim Mitmachen!

Und damit wünsche ich euch ein wundervolles & gesegnetes Wochenende!
Liebste Grüße, eure Daniela