Wie lebt man als Christ?
Diese Frage begleitet mich schon indirekt seit einigen Wochen. Weiterlesen
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Hallöchen! Ich war Anfang Juni auf der PfiJuKo, einer christlichen Jugendkonferenz. Wir waren dort über 2.000 junge Erwachsene und Jugendliche. Währenddessen habe ich mich jedoch die ganze Zeit gefragt: „Warum glauben diese Menschen eigentlich an Gott?“ Also bin ich rumgegangen und habe sie gefragt! :-) Seht selbst!
Das Video ist auf IGTV ausgelegt.
An dieser Stelle möchte ich mich recht herzlich bei allen bedanken, die mitgemacht haben und den Mut hatten, ihr Statement abzugeben. ♥ Zu sehen im Video sind unter anderem:
Ganz besonderer Dank gilt Sascha Vona für das mega nice Intro und Samuel D. für das Schneiden des Videos und das Aufbereiten mit Untertiteln! ☺️ Ganz großes DANKE an euch!
Europa – Kontinent und Länderverbund zugleich. Europawahl – das große Fragezeichen. Was wählen wir da bitteschön? Auf Landes- oder Bundesebene finde ich Wahlen immer noch halbwegs selbsterklärend, weil ich weiß oder sehen kann, worauf sie sich auswirken. Doch welche Entscheidungen werden im europäischen Parlament getroffen, die sich auf uns auswirken? Beeinflusst uns irgendwas davon außer die DSGVO und Artikel 13? Und vor allem: Ist es wichtig, sich als Christ bei der Wahl zu engagieren? Diese und einige weitere Fragen möchte ich im heutigen Blogartikel beantworten.
Dieser Artikel dient euch zur groben Orientierung im Thema EU und Europawahl – er soll euch helfen, einen Überblick zu erhalten, was die EU ist, welche Auswirkungen die Europawahl demnach hat und euch zudem aufzeigen, wofür die einzelnen Parteien einstehen. Was mein Artikel allerdings nicht darstellt, sind die politischen Gefüge und Hintergründe der politischen Themen. Er zeigt euch nicht, welche Folgen eine europäische Arbeitslosenversicherung, die Einschränkung des Asylrechts oder die Erhöhung der Klimaschutzziele haben kann. Informiert euch hierzu gerne bzw. bitte noch einmal persönlich über die Themen. Und nun geht’s los! :)
In meiner stillen Zeit (der Zeit, in der ich Bibel lese und bete) habe ich vor kurzem das Buch „Hosea“ gelesen – das Buch des alttestamentlichen Propheten Hosea, der eine Hure heiraten sollte als Symbol für den Wandel Israels und die unermessliche große Liebe Gottes. Sowohl die Illustration des Volkes Israels als auch das gesamte Buch sind unglaublich interessant, weil immer wieder aufgezeigt wird, wie das Volk versagt und wie groß Gottes Zorn, aber vor allem Gottes Mitleid und Liebe ist. Und vor allem sehe ich in den Verhalten des Volkes unheimlich viele Parallelen zu unseren heutigen Staaten und der EU.
Gott zeigt in der Bibel klar auf, worin das Volk versagte. In Kapitel 5 lesen wir folgendes:
„Hört zu, ihr Priester, passt gut auf, ihr Führer Israels! Auch der König mit seinem Hofstaat soll herhören! Ihr habt die Aufgabe, das Recht zu wahren. Doch ihr seid wie eine tödliche Falle in Mizpa, wie ein Netz, mit dem man auf dem Berg Tabor Vögel fängt! […] Auch auf die führenden Männer Judas wird mein Zorn niedergehen wie ein Gewitterregen! Denn sie verrücken die Grenzen und reißen so fremdes Land an sich.” (Hosea 5,1+10)
Gott beschuldigt hier eindeutig die (geistlichen) Führer Israels, dass sie, statt das Recht zu wahren, habgierig und totbringend für das Volk seien. Aus dem Kontext können wir herauslesen, dass das Volk durch ihre Führer noch tiefer in den Götzendienst und in die Sünde getrieben wurde, weil die Führer sich an den Sühneopfern bereichern wollten. Lediglich der eigene Vorteil stand im Mittelpunkt – weder das Wohl des Volkes noch die Gottesfurcht haben sie hiervon abgebracht.
Und ähnliches können wir auch in der heutigen Politik beobachten: Staaten und Regierungen vergessen Gott.
„Israel hat vergessen, dass ich es bin, der es zu dem gemacht hat, was es ist. Die Israeliten haben sich prächtige Paläste erbaut und Juda hat viele befestigte Städte gegründet. Aber ich werde in ihren Städten Feuer legen, sodass ihre Paläste niederbrennen.“ (Hosea 8,14)
Mit unserer Wahl können wir Einfluss darauf nehmen, wie Europa sich ausrichtet, wie und welche Gesetze beschlossen werden und ob Europa christlich gesinnt bleibt oder ob es Gott vergisst.
Ein letzter Aspekt, warum wir wählen gehen sollten, ist die staatliche Unterordnung. In der Bibel lesen wir:
„Ordnet euch den staatlichen Gewalten unter, denn das entspricht dem Willen Gottes. […] Achtet alle Menschen. Liebt eure Geschwister im Glauben. Fürchtet Gott. Erweist dem König Respekt.“ (1. Petrusbrief 2,13+17)
„Gehorche der Regierung, unter der du lebst, denn sie ist von Gott eingesetzt. Alle Regierungen haben ihre Vollmacht von Gott.“ (Römerbrief 13,1)
Die Bibel fordert uns nicht dazu auf, unüberlegt und blind Folge zu leisten wie es im 2. Weltkrieg der Fall war. Sie fordert uns dazu auf, den Menschen mit Achtung und Respekt zu begegnen, weil Gott sie als unsere staatlichen Oberhäupter und Regierungsbemächtigten eingesetzt hat. Und wenn der Staat uns die Möglichkeit gibt, wählen zu dürfen, dann sollten wir diese Möglichkeit ergreifen – Gott zur Ehre und den Menschen zu Liebe.
Die Europawahl findet in diesem Jahr zwischen dem 23. und 26. Mai 2019 statt – in Deutschland ist sie traditionell am Sonntag, den 26. Mai. Bei der Wahl, die alle fünf Jahre stattfindet, können alle EU-Bürger Abgeordnete in das europäische Parlament wählen.
Die Wahl ist allgemein, frei, direkt bzw. unmittelbar und geheim. Allgemein bedeutet, dass grundsätzlich jeder EU-Bürger bzw. EU-Bürgerin wählen darf. Frei bedeutet, dass kein Druck auf die Wähler ausgeübt werden darf. Direkt bzw. unmittelbar bedeutet, dass Wähler ihre Stimmen unmittelbar an eine Partei geben und diese somit gewählt ist. Geheim bedeutet, dass niemand wissen darf, wer wen gewählt hat, außer der Wähler verrät es freiwillig.
Die Wahl geschieht nach dem Verhältniswahlrecht – sprich: je mehr Stimmen eine Partei erhält, desto mehr Sitze hat sie im Parlament. Eine Besonderheit ist die seit 2014 fehlende Sperrklausel bei der Europawahl in Deutschland, bei der keine 3 %-Hürde mehr existiert. Das heißt, man hat bereits ab 0,6 % genug Stimmen für einen Platz im EU-Parlament.
Wahlberechtigt in Deutschland sind alle EU-Bürger ab 18 Jahren, die einen deutschen Pass besitzen.
In Deutschland existiert ein geschlossenes Listensystem, das bedeutet, dass Parteien bereits eine festgelegte Reihenfolge ihrer Kandidaten haben. Pro Liste hat man eine Stimme.
Die europäischen Mitgliedsstaaten entsenden für das EU-Parlament je nach Landesgröße unterschiedlich viele Abgeordente – Deutschland hat hierbei 96 Sitze. Kleinere Staaten wie Luxemburg erhalten zusätzliche Sitze, damit diese nicht unterrepräsentiert sind – man bezeichnet dies auch als „degressive Proportionalität“.
Stehen die Wahlergebnisse fest, werden die Sitze verteilt. Viele nationale Parteien setzen sich im EU-Parlament zu sogenannten Europa-Parteien zusammen (beispielsweise die „Europäische Christliche Politische Bewegung“ oder die „Europäische Grüne Partei“) oder gründen Fraktionen mit anderen Parteien. Diese Fraktionen (Allianzen, die gemeinsame Ziele verfolgen) müssen aus 25 Abgeordeneten aus mindestens sieben Ländern bestehen.
Die Europawahl wird durch die Mitgliedsstaaten der EU selbst finanziert.
Da verabschiedete Gesetze in Deutschland sehr häufig auf Entscheidungen der EU basieren, ist die Europawahl von höherer Relevanz als gedacht.
Wer politisch ähnlich betagt ist wie ich, wird bei den verschiedenen Institutionen der EU vermutlich schnell ins Schleudern kommen. „Was macht nochmal das Parlament und wozu ist die Kommission da? Und dieser Rat – was tut der nochmal?“ Um eure und meine Verwirrung zu lösen und damit die nachfolgenden Informationen ein bisschen leichter sacken können und verständlicher sind, habe ich eine Infografik zum Aufbau der EU mit den wichtigsten Institutionen entworfen (EZB, EuGH & Co. habe ich bewusst außen vor gelassen). Ich hoffe, es hilft euch weiter. :-)
Eine Frage, die sich vermutlich viele stellen, aber die heute gelüftet wird.
Abgeordnete im europäischen Parlament kontrollieren zum einen EU-Abläufe, bestimmen mit dem EU-Ministerrat über den EU-Haushalt und wählen den Präsidenten bzw. die Präsidentin der Kommission (ausführendes Organ der EU, ähnlich einer Regierung). Zum anderen überarbeiten sie mit dem Ministerrat Gesetzesvorschläge der EU-Kommission und beschließen sie. Dazu zählen beispielsweise die Roaming-Verordnungen im EU-Ausland, dank denen wir zum Inlandstarif beinahe europaweit im Internet surfen können.
Darüber hinaus ist im Dezember 2009 der Vertrag von Lissabon in Kraft getreten, welcher dem Parlament mehr Rechte und Macht einräumt. Das Parlament wurde somit zum gleichwertigen Gesetzgeber neben dem Rat der EU. Lediglich in der Außen- und Steuerpolitik kann es nicht mitentscheiden, sondern wird nur angehört – für Kultur ist das Parlament ebenfalls nicht zuständig. Die Zuständigkeitsbereiche umfassen Umweltschutz, Bankenaufsicht, soziale Mindeststandards, Freizügigkeit, Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.
Abgeordnete arbeiten hauptsächlich in Ausschüssen (bspw. Landwirtschaft und Recht).
„Unser Europa macht stark. Für Sicherheit, Frieden und Wohlstand.“
Manfred Weber (CSU)
„Kommt zusammen und macht Europa stark!“
Katharina Barley & Udo Bullmann
„Einheit und Frieden durch starke Nationen“
Arne Gericke und Karin Heepen
„Europa nur solidarisch“
Martin Schirdewan & Özlem Alev Demirel
Europas Versprechen erneuern
Ska Keller & Sven Giegold
Europas Chancen nutzen
Nicola Beer
„Aus Liebe zu Deutschland: Freiheit statt Brüssel“
Jörg Meuthen
Nun zu einem der brisantesten Punkte der Europawahl – zumindest für junge Leute, Content-Creator und Social-Medianer. Der Streit um Artikel 13, der infolge der EU-Urheberrechtsreform aufgekommen ist.
Ziel der Reform ist es, das überholungsbedürftige EU-Urheberrecht aus dem Jahr 2000 an das digitale Zeitalter anzupassen. Artikel 13 nimmt hierbei besonders Plattformen wie Youtube stärker in die Pflicht, so dass diese künftig schon beim Hochladen prüfen müssen, ob es sich bei Inhalten um urheberrechtlich geschütztes Material handelt.
Kritiker des Artikel 13 sagen jedoch, dass dies technisch nur über einen Uploadfilter möglich sei, der unter Umständen auch mehr als nötig aussortiere – beispielsweise Satire, die von den Filtern nicht als solche erkannt werde. Somit kämen die Filter einer Zensur gleich.
Befürworter hingegen argumentieren, dass Plattformen, die mit Inhalten Dritter wissentlich Geld erwirtschaften, zu einer fairen Lizenzierung gebracht werden sollen.
Beim Streit um den besagten Artikel 13 sind vor allem die CDU und SPD – unsere aktuelle Bundesregierung – ins Licht der Kritiker gerutscht, weil diese für die Reform gestimmt haben, aber zeitgleich gegen ihren eigenen Koalitionsvertrag verstoßen. Dieser besagt wörtlich:
„Eine Verpflichtung von Plattformen zum Einsatz von Upload-Filtern, um von Nutzern hochgeladene Inhalte nach urheberrechtsverletzenden Inhalten zu „filtern“, lehnen wir als unverhältnismäßig ab.“ (§ 4 – Offensive für Bildung, Forschung und Digitalisierung, Art. 5 – Digitalisierung, S. 49; Hervorhebungen durch Autor)
Nach Abstimmung für die Reform habe sich die CDU jedoch nochmals dazu geäußert und angekündigt, dass Upload-Plattformen weiterhin frei und unzensiert bleiben sollen und deshalb auf Uploadfilter verzichtet werde.
Aufgrund der Streitigkeiten um Artikel 13 und die besagten Uploadfilter werden wohl vor allem die CDU und SPD an Stimmen bei der Europawahl einbüßen – viele junge Leute und insbesondere Content-Creator bringen ihren Unmut über diese Entscheidung in den Wahlen zum Ausdruck.
Nach solch einer Informationsflut ist man erst einmal erschlagen und vor allem doch wieder auf sich selbst gestellt: Was tut man nun mit dieser Masse an Informationen? Was ist das richtige für unsere Zukunft und unser Europa? Ich persönlich bin zu dem Entschluss gekommen, noch mehr dafür zu beten. Mir fehlt – gerade im Bereich Politik – absolut die Weisheit und ich möchte das nicht auf die leichte Schulter nehmen und mit einem einfachen „die Masse der Wähler wird’s schon richten“ abtun. Ich habe eine Verantwortung – meinem Gott gegenüber, meinen Mitmenschen gegenüber und mir selbst gegenüber. Deswegen habe ich auch diesen Artikel geschrieben. Ich glaube nicht, dass jeder Mensch politisch topfit sein muss, aber ich glaube, dass wir zumindest in den Grundzügen verstehen sollten, was um uns herum geschieht. Wir leben schließlich in der Welt, auch wenn wir nicht von der Welt sind.
Was ist euer „next step“? Noch mehr informieren oder doch erst einmal beten? Es gibt nur einen, der alles in der Hand hat, und das ist Gott.
Ich wünsche euch Gottes Segen und viel Weisheit bei den Wahlen am 26. Mai!
Eure Daniela ♥
Quellen: Daniel Rupp, Bundeszentrale für politische Bildung (Erklärvideo sowie Artikel über Grundlagen und Verfahren der EU), explainity, buendnis-c.de, merkur.de, tagesschau.de, europa.eu, rp-online.de, Koalitionsvertrag der Regierung, Europäisches Integrationszentrum Rostock
Unser Herrr ist AUFERSTANDEN – wahrhaftig auferstanden! Das ist heute meine Freude, dass Jesus gesiegt hat. Denn in der Bibel steht
„Sieh doch, einer hat gesiegt! Es ist der Löwe aus dem Stamm Juda, der Spross, der aus dem Wurzelstock Davids herauswuchs. […] Denn du wurdest als Opfer geschlachtet. Und mit deinem vergossenen Blut hast du Menschen erkauft. […] Du hast sie freigekauft für unseren Gott.“ (Offenbarung 5,5a+9b)
Ich bin eigentlich nicht poetisch begabt oder kann gar lyrisch arbeiten – in der Prosa fühle ich mich heimisch. Aber manches Mal geht mir das Herz über vor Freude, dass auch mein (poetischer) Mund voll davon ist. Im nachfolgenden Gedicht, das ich gestern Abend geschrieben habe, dürft ihr selbst meine Gedanken lesen und ein Teil meines Herzens darin finden:
„Für den König möcht’ ich leben.
Für den König ganz allein.
Nicht für irgendjemandes Reden,
sondern für SEIN Leben, Sterben und Sein.Danke, Jesus, dass du für mich starbst.
Danke, Jesus, dass du dein Leben für mich gabst!
Für all die Fehler, die ich tat,
für all die Schuld, die mich geplagt.Gott, was sollte ich noch anderes erwähnen
als deinen Namen voller Heiligkeit?
Was sollte ich noch anderes ersehnen?
Denn daneben wirkt alles wie eine Kleinigkeit.Herr, ich staune über das, was du tatst,
darum möchte ich auch tun, worum du mich batst.
Nicht nur anders zu sein in dieser Zeit,
sondern Menschen zu bringen die Ewigkeit.Jesus, du reißt Wände ein, Vorhänge entzwei,
sagst der Dunkelheit, sie ist vorbei.
Du bist der Welterheller, Seelentröster und Freudespender.
Dein Name sei erhöht in aller Herren Länder!Herr, ich danke dir, dass ich für dich leben darf,
dass ich die Entscheidung für dich traf.
Denn sie bedeutet ein Leben nicht für mich,
sondern eine Ewigkeit für dich.Danke, Jesus, dass du lebst, auferstandst, und siegtest.“
„Darum erinnere ich dich an die Gabe Gottes, die du empfangen hast […]: Entfache sie neu in dir! Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Zaghaftigkeit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Selbstbeherrschung.“ (2. Tim 1,6–7)
Von Angst gelähmt, unsicher, orientierungslos, verzweifelt – so könnte man meine vergangene Woche beschreiben. Wenn auf einmal alles schief läuft und man realisiert, dass man immer und immer wieder versagt, obwohl man sich anstrengt, dann fühlt man sich, als pralle man auf einen harten, steinigen Boden.
In den Sozialen Medien lese ich selten von Christen, die über ihren Job schreiben. Nein, keine Führungskräfte – ganz normale aktenklaubende Angestellte. (Oder in meinem Fall: Kreative.) Denn manchmal ist Arbeiten schön, macht viel Freude und erfüllt einen, wenn man die von Gott gegeben Gaben ausüben kann. (Ein grandioses Geschenk!) Aber das heißt leider nicht, dass immer alles glatt läuft. Und genau das erfährt man selten – das Versagen, das Zweifeln am eigenen Können, die Sinnsuche im Beruf, wenn es mal hart ist. Denn wenn das, worauf man sich sonst verlassen hat – das Konstrukt aus lauter falscher Sicherheiten namens Können – zu wanken beginnt, überfällt uns Angst und wir vertrauen Gott nicht mehr.
Denn genau das will der Teufel: zerstören, verwirren und Misstrauen säen. Doch wir müssen lernen: Nur durch seine Gnade & Kraft können wir arbeiten. Wenn Angst und Unsicherheit uns befällt wie ein Räuber in der Nacht, müssen wir uns mit Gottes Wahrheiten wappnen und umso mehr auf ihn vertrauen – zu beten und in der Bibel zu lesen, sind in solchen Zeiten die stärksten Waffen. Denn Gott gibt uns keinen ängstlichen Geist (auch wenn unsere Gefühle uns etwas anderes vorgaukeln!), sondern durch ihn haben wir Kraft, Liebe und Selbstbeherrschung. Wir dürfen stark werden durch seine Gnade, Herr unserer Ängste werden und in seiner Kraft arbeiten und wirken.
Seid gesegnet! Wir kämpfen alle den gleichen Kampf :)
Kennst du das Gefühl, so tief verletzt zu werden, dass du meinst, es zerreiße dir das Herz in deiner Brust? Wurdest du schon einmal so sehr von einem Menschen enttäuscht, dass du am Boden zerstört warst? Hast du in der Vergangenheit Leid und Verletzungen erfahren, die dich immer noch schmerzen und fessseln? Dann werden wir wohl beide leider den gleichen Schmerz kennen – und vor allem werden wir den gleichen Kampf kämpfen, um zu vergeben.
Ich habe in den vergangenen Wochen gemerkt, dass die Vergebung, nach der ich mich sehnte, unecht und an äußere Bedingungen geknüpft war: daran, ob um meine Vergebung gebeten, für mein Leid gebüßt und mein Leid wiedergutgemacht wurde. Doch ich durfte lernen, dass die wahre Vergebung aus Gnade geschieht – ohne Gegen- oder Vorleistung.
„Vergeben ist nicht fair, es ist Gnade.“ (Tobias Teichen, ICF München)
Deshalb möchte ich dir und mir selbst heute aufzeigen, wie wichtig Vergebung ist und wie wir einen Lebensstil praktizieren können, der von Vergebung geprägt ist. Also komm mit und beginne deine Reise, Vergebung zu lernen – Schritt für Schritt. Und zwar nicht um unseres Gegenüber Willen, sondern in erster Linie, um Gott zu gefallen und unsere Seelen zu befreien.
„Aber der Herr war freundlich und gnädig! Er hat mich erfüllt mit Glauben und mit der Liebe von Christus Jesus.“ – 1. Timotheus 1,14
Am Wochenende durfte ich mal wieder auf einer Hochzeit sein. „Mal wieder“, weil eine weitere Hochzeit irgendwie schon fast Routine für mich ist. Mittlerweile gehöre ich wohl zu der Altersgruppe, die entweder noch studieren und in der Welt herumreisen oder schon heiraten, Kinder kriegen und Häuser bauen. (Komisches Alter!)
So schön diese Hochzeit auch war, muss ich allerdings ehrlich zugeben, dass sie einen bitteren Beigeschmack für mich hatte. Ich habe mit meinen Gefühlen gekämpft, habe versucht, mich mitzufreuen und nicht traurig zu sein. Gehört sich ja so, oder? Doch am Ende des Tages – und vor allem nach Liedern wie „Wir beten für Segen“ (orig. „Blessings“) – war ich nicht nur einige Tränen leichter sondern auch einige Erkenntnisse reicher.
Diese Hochzeit habe ich wesentlich intensiver erlebt als früher, weil es früher eben nur „mal wieder“ eine Hochzeit war. Eine von vielen, bei der zwei Menschen den Bund der Ehe schließen. Heute verstehe ich die Tragweite hinter diesem Versprechen so viel mehr und weiß zu schätzen, welch ein Privileg es ist, wenn zwei Menschen sich trauen, Ja zu sagen – nicht nur einer von beiden, sondern beide mit ganzem Herzen und vollkommen entschieden für den anderen. Entschieden, den anderen zu lieben wie Gott uns liebt.
Den Menschen heiraten zu dürfen, den man liebt, ist Gnade. Gnade, die Gott uns schenkt. Ohne Gott in diesen Beziehungen würden sie einfach zerrinnen wie der Sand einer Sanduhr. Verliebtsein ist keine Garantie für eine Ehe voll Liebe. Aber Gott ist es. Eine Beziehung endet dann nicht mehr, weil der Partner einen nicht mehr glücklich macht oder die Beziehung zu anstrengend für einen wird, sondern wenn der Tod einen scheidet. Das Ziel lautet dann: den Partner mehr lieben als sich selbst, weil es Gott ehrt. Und für diese neue, alte Sichtweise bin ich unglaublich dankbar.
Jesus Christus spricht: „Wenn ihr euch nach meinen Worten richtet, seid ihr wirklich meine Jünger. Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ (Johannes 8,31-32)
Eine Freundin hat dieser Tage ungeahnt mitten in meine Situation und mein Herz hinein gesprochen. Gott hat sie gebraucht, um mir wohl einen der wichtigsten Gründe, warum wir vergeben sollten, aufzuzeigen: „Ich will jedem alles vergeben, weil es Gott ehrt.“ Was für eine starke Aussage und zugleich welch eine Demütigung für mich. Ich kämpfe die ganze Zeit mit dem Gedanken, warum ich vergeben sollte, was mir angetan wurde, weil es nicht fair ist – weil es mir nicht gerecht erscheint, wenn ich vergebe, aber andere dabei einfach so „davonkommen“. Doch merkt ihr meine verquere Denkweise? Es geht doch nicht um mich – es geht um Gott. Und wenn ich nicht vergebe und weiter Hass & Zorn in mich hineinfresse, ehre ich Gott damit ganz und gar nicht. Im Gegenteil: Ich entferne mich von seinem Herzen.
Seitdem ich diese Erkenntnis hatte, bin ich (endlich!) auf dem Weg der Vergebung. Es ist eigentlich eine ganz simple Wahrheit gewesen, die wir auch in der Bibel finden können, doch ich habe sie erst in diesem Moment mit meinem Herzen realisiert:
„Seid aber gegeneinander freundlich und barmherzig und vergebt einander, gleichwie auch Gott euch vergeben hat in Christus.“ (Epheser 4,32)
Jesus hat mir so viel vergeben – er hat mich frei gemacht von all meiner Schuld. Und er fordert uns auf, ebenfalls zu vergeben, weil es ihn ehrt, wenn seine Kinder seinem Vorbild folgen. Ganz einfache Sache in der Theorie. In der Praxis ist es leider nicht ganz so einfach – mir fiel es in den vergangenen Monaten unglaublich schwer, u.a. weil ich mein Herz vor dieser Wahrheit verschlossen habe. Ich wollte an meinem Zorn festhalten, ich wollte Rache. Ich habe nur auf meinen temporären Schmerz gesehen und nicht auf das große Ganze – Gottes Plan dahinter und die Hoffnung, dass Gott keine Fehler macht.
Doch nun nimmt mir Gott durch Erkennen und Annehmen (!) dieser Wahrheit Stück für Stück diese Last ab. Ich komme der Vergebung näher, spüre, dass der Schmerz nachlässt und dass Gott die bittere Wurzel meines Herzens allmählich zieht. Rückfälle wird es sicherlich noch ab und zu geben, aber Gott macht mich frei von dem, was ich die ganze Zeit versucht habe, krampfhaft festzuhalten. Welch ein Grund zur Freude! (Und das ist nur einer von vielen derzeit.) Things getting better. Gott sei die Ehre dafür! Danke, Jesus, dass du frei machst! ♥
Bereue niemals, die falsche Person richtig geliebt zu haben.
Manchmal beschleicht mich dieses doofe Gefühl, dass ich meine Zeit vergeudet habe. Dass all die Liebe, die ich gegeben oder versucht habe, zu geben, nichts weiter als Schall und Rauch war. Ich habe meine Liebe verschenkt – doch letzten Endes hat es nichts gebracht. Es war umsonst.
Doch ist das wahr? Kann das wirklich alles umsonst gewesen sein? Kann man Liebe – uneigennützige, selbstlose und wahrhafte Liebe, die aus Gott kommt – vergeuden? Fall’ nicht auf den Teufel und seine Lügen herein: Deine Liebe war nicht sinnlos, deine Zeit ist nicht vergeudet. Bereue bitte nicht, jemanden wahrhaft geliebt zu haben, der es nicht verdient hat, der dich verletzt und nicht geschätzt hat. Denn sobald du das tust, wirst du hart und verbitterst. Unsere Liebe kommt aus Gott und unser Auftrag als Christen in dieser Welt ist es, zu lieben. Und unser Vorbild ist Christus. Er hat die extremste Form von Liebe gezeigt. Er ist gestorben für diejenigen, die ihn verraten, verurteilt und im Stich gelassen haben. Er hat geliebt bis in den Tod. Für diese Menschen; damit sie, wenn sie Buße tun, umkehren und ewiges Leben erhalten können.
Also liebe! Verschenke deine Liebe und bereue nicht. Denn es gibt keine „richtigen“ Personen. Wir sind alle Sünder, die einander verletzen, betrügen und belügen. Keiner von uns hätte Liebe verdient. Doch Gott liebt. Und weil er uns zuerst geliebt hat, dürfen wir lieben wie er geliebt hat. Wollen wir gemeinsam dafür beten, dass wir so lieben können wie Jesus? Ohne Bitterkeit, ohne Hintergedanken, nur für unseren Gott?
(Natürlich sollen wir dabei nicht naiv sein und müssen unser Herz behüten – aber das ist ein anderes Thema.)
Ihr Lieben, ich habe großartige Neuigkeiten! Mein Blog ist nach fast vier Wochen Offline-Dasein endlich wieder online! Einige hatten sich zwischenzeitlich schon gewundert und mich gefragt, was los sei. Leider ist mein Blog einem Hackerangriff zum Opfer gefallen – warum auch immer – und musste erst einmal wiederhergestellt werden.
Aber jetzt bin ich zurück mit einigen Neuerungen – wie z. B. dem Bereich „Impulse“, neuen Wallpapern („love came down“!) und einem neuen Artikel zum Auftakt der Serie #heartbrokenjourney. Ich nehme euch mit auf meine Reise, zu lieben, zu leiden und loszulassen. All diese Schmerzen der vergangenen Monate, mein gebrochenes Herz, die verloren geglaubte Hoffnung, und die wiedergewonnene Perspektive stecken samt einer großen Portion Jesus und viel Herzblut (im wahrsten Sinne des Wortes) in den Artikeln dieser Serie. Seid gespannt auf ehrliche Artikel mit ungeschminkten Wahrheiten und viel Ermutigung!
An dieser Stelle möchte ich mich aber erst einmal bedanken: Für eure ermutigenden Nachrichten, die Gebete, den offenen Austausch und eure Treue, mir trotz Leid und Lebensstürmen zu folgen. Ich DANKE euch!
Das Fotos ist übrigens bei meinem Arbeitgeber b3plus zu Anfang diesen Jahres entstanden, als ich meine Stelle als Grafikerin & Social Medianerin dort begonnen habe. Ein großer Segen! #werbungausüberzeugung