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Die Angst vor der Dunkelheit.

Das Schwierigste an der Zeit nach meiner Depression ist für mich, die Angst abzulegen – die Angst, wieder in diese Dunkelheit zu fallen, die mich einst wie ein tiefes, endloses Meer verschlungen hat.

Im Dezember schrieb ich über das Meer in meinem Kopf:

„Mal ist es ganz ruhig, fast schon friedlich, lässt mich aufatmen, auf neues Festland hoffen. Doch dann beginnt der Sturm wieder zu wehen. Heftig. Rücksichtlos. Unermüdlich. Und es begräbt mich unter sich. Was bleibt, ist die Leere, die große Traurigkeit und Kraftlosigkeit.“

Ich habe mich in den vergangenen Wochen oft davor gefürchtet, dass das Meer gerade einfach nur friedlich wirkt, aber jeden Moment wieder mit seinen hohen Wellen um sich schlagen könnte.

Doch inmitten dieser Angst und scheinbaren Ungewissheit schenkt mir mein Glaube Halt & Hoffnung.

Denn gestern fiel mein Blick auf ein Bild im Schlafzimmer, dass ich von meinen Freundinnen zur Hochzeit geschenkt bekommen habe. Darauf ist eine große Welle abgebildet mit einem handgeschriebenen Bibelvers darüber:

„Da sprach er zu ihnen: Was seid ihr so furchtsam, ihr Kleingläubigen? Dann stand er auf und befahl den Winden und dem See; und es entstand eine große Stille.“ (Matthäus 8,26)

Ich glaube an die Macht und die Güte Jesu, dass er auch über das Meer in meinem Kopf befehlen kann. Und dass ich es mit ihm endgültig zum Schweigen gebracht habe.

Darum möchte ich heute betonen:

Ich teile so viel meines Herzens hier, weil ich weiß, dass es da draußen noch so viel mehr leidende, verletzte und ums Überleben kämpfende Seelen gibt. Meine und deine Leidensgeschichte sind zwei von unzähligen – und dennoch ist für Gott jeder Mensch dahinter so unglaublich wichtig. Er sieht jeden einzelnen! Und er hat die Macht und Güte, dir in deinem Leid wieder Hoffnung und Halt zu schenken.

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Wenn man plötzlich 10 kg weniger wiegt. (TW!)

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Manchmal, ja manchmal, ist Schmerz einfach nur Dunkelheit. Kein Blitz, der einem in Mark und Glied fährt, sondern einfach nur gellende Dunkelheit. Man ist gefangen, sieht kein Vor und kein Zurück, hat keine Orientierung, wirkt gar verloren. Als ob die Augen verschlossen sind – im Tiefschlaf eingekerkert. Je stärker der Schmerz wird, desto bedrohlicher wirkt die Dunkelheit.

Doch mitten in meinem lautesten Schrei, mitten in dem Ruf nach Rettung sehe ich meine Füße wieder. Auf festem Grund. Den Blick von Tränen getrübt, verwaschene und unscharfe Sicht, aber den Boden dennoch wahrnehmend. Ich stehe. Ich wanke nicht. Um mir rum ist Dunkelheit, aber dort unten – unscheinbar, unerwartet, unbemerkt – finde ich Licht.

„Nie tiefer“ – die Dunkelheit ist endlich, sie ist begrenzt. Dort, wo der Boden beginnt, mich zu halten, endet sie. Und der Schmerz, der mich gefangen hielt und immer tiefer fallen ließ, hört auf. „Nie tiefer“ – ein Versprechen.

Die Tränen wegwischend und Mut findend durch den sichtbaren Boden gehe ich einen Schritt. Und noch einen. Immer weiter. Mit jedem Schritt wird mein Blick klarer, meine Augen wacher, das Licht heller. Und die Dunkelheit erscheint gar nicht mehr so dunkel.

Schon Einstein wusste, in Wirklichkeit gibt es keine Dunkelheit. Die Dunkelheit kann nicht heller oder dunkler sein. Dunkelheit ist in Wirklichkeit Abwesenheit von Licht. Darum spricht Gott: „Ich bin das Licht der Welt“.

Der Boden, den ich nicht mehr sah, ist nun vor meinen Augen erleuchtet. Durch Jesus. Er nimmt mich in seine Arme und spricht: „Ich bin da, mein Kind, keine Angst, öffne die Augen und du wirst sehen“. Und ich sehe. Ihn, der meine Augen mit dem Licht seiner Liebe flutet. Mein Licht in der Dunkelheit.

Bild: Fotomontage meiner Fotos, die für ein Ausbildungsprojekt in 2016 zum Thema „Licht in der Dunkelheit“ entstanden sind.

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… und kein Gehirngespinst oder bloße Einbildung.

Daran hat man nicht selbst schuld und schon gar nicht ist es eine Sünde, eine Depression zu haben.

Denn es ist eine Krankheit.

Wenn du auch damit zu kämpfen hast – wenn du niedergeschlagen, lust- und freudlos bist, keinen Antrieb und keine Energie mehr hast –, dann bitte hole dir Hilfe. Du bist so stark und mutig, wenn du um Hilfe bittest und versuchst, dagegen anzukämpfen.

Die Wartezeiten und die Kapazitäten bei geeigneten Therapeuten sind zwar leider unterirdisch schlecht, aber jeder kleine Schritt zählt. Alternativ kannst du es wie ich auch gerne mit Online-Therapie versuchen – beispielsweise über MindDoc (unbezahlte Werbung). MindDoc ermöglicht dir, Online-Therapiesitzungen zu erhalten, die sich über deine Krankenkasse finanzieren.

Hier findest du zusätzliche Hilfe im akuten Notfall:

Telefonseelsorge:

anonyme, kostenlose Beratung zu jeder Tages- und Nachtzeit unter den bundesweiten Telefonnummern 0800 – 1110111 oder 0800 – 1110222

Kinder- und Jugendtelefon „Nummer gegen Kummer“:

kostenlose Beratung von Mo bis Fr 15.00 bis 19.00 Uhr unter der bundesweiten Telefonnummer: 0800 – 111 0 333

Ich wünsche dir von Herzen, dass du Heilung erfahren darfst!

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Als fundamentale Christin hatte ich ein zwiegespaltenes Verhältnis zur Psychologie.

Einerseits wurde mir in meinem fundamentalen Umfeld ein eher negatives Bild vermittelt, andererseits bin ich durch meine Erziehung und meinen Bildungsstand nie wissenschaftsfeindlich gewesen (und demnach feindlich gegenüber der Psychologie).

In den vergangenen Monaten hat sich (durch meine Dekonstruktion) mein Bild von Psychologie und mentaler Gesundheit verändert.

Ich durfte (und musste) nicht nur mein Wissen weiterentwickeln, sondern konnte auch einige Vorurteile, Irrtümer und gefährliches Halbwissen erkennen und „aussortieren“.

Dieser Beitrag soll euch darum helfen, einen neutralen Blick auf diesen Themenkomplex zu erhalten – vor allem, falls ihr ebenfalls aus einem Umfeld kommt, das euch ein negatives Bild und Vorurteile vermittelt hat.

 

Was du stattdessen über Psychologie & mentale Gesundheit wissen solltest:

 

1. Vorurteil

„Psychologie ist böse/weltlich, nur biblische Seelsorge ist gut.“

Die Psychologie ist eine Wissenschaft, die sich insbesondere mit menschlichem Verhalten beschäftigt und ihnen dadurch versucht, weiterzuhelfen. Biblische Seelsorge versucht auf Grundlage biblischer Weisheiten, Menschen weiterzuhelfen.

Beides kann koexistieren und Menschen helfen.

2. Vorurteil

„In der Psychotherapie wird nie die Schuld bei dir selbst, sondern nur bei anderen Menschen gesucht.“

Zum einen geht es bei Psychotherapie nicht um Schuld. Zum anderen arbeitet Psychotherapie immer nur an der Veränderung eines Patienten selbst, nicht aber an der des Umfeldes.

Aber in der Psychotherapie wird dir gesagt, dass auch dein Umfeld einen Einfluss auf dich und deine Entwicklung hat. Natürlich wird auch auf dich selbst und deine eigenen problematischen Verhaltensweisen eingegangen.

3. Vorurteil

„In der Psychotherapie wird dir der Glaube ausgeredet.“

Im Gegenteil ist es oftmals so, dass in der Psychotherapie der persönliche Glaube eines Menschen als hilfreiche Kraftquelle angesehen wird, um mit den Herausforderungen des Lebens umzugehen.

Dementsprechend wird dir der Glaube nicht ausgeredet, wenn er dir selbst dienlich ist.

4. Vorurteil

„Wenn du nah genug an Gottes Herz bist / dich an Gottes Gebote hältst / genug betest, wirst du nicht (körperlich oder psychisch) krank.“

Gott verspricht uns in der Bibel an keiner Stelle, dass unsere Leistungen oder guten Werke automatisch Segen bedeuten. Vor allem nicht in Form von Heilung oder der Bewahrung vor Krankheit.

Heutzutage sehe ich diese Einstellung zudem auch im Hinblick auf Ableismus kritisch.

5. Vorurteil

„Psychische Erkrankungen wie Depressionen sind Sünde oder entstehen, weil du in Sünde lebst.“

Krankheit kann jeden treffen – unabhängig vom Glauben oder von Taten (siehe Hiob oder Elia).

Sünde bedeutet Trennung von Gott. Inwiefern sollen psychisch kranke Menschen aufgrund ihrer Erkrankung getrennt von Gott sein?

Psychische Erkrankungen hängen demnach nicht damit zusammen, ob wir sündigen oder nicht.

Viel eher enthüllt die obige Aussage einen ableistischen Kern sowie eine werksgerechte Theologie, die nicht den Nächsten im Blick hat.

6. Vorurteil

„Gott heilt nicht durch Psychotherapie. Nur Gott selbst kann dich heilen.“

Ich glaube, dass Gott alle Menschen unabhängig von ihrem persönlichen Glauben begaben und befähigen kann. Auch Ärzte und Psychotherapeuten.

Viel mehr noch glaube ich aber, dass es keine Wissenschaft ohne Gottes Weisheit und Kraft in uns gäbe. Warum sollte er dann nicht durch Wissenschaft heilen?

Diese Aussage ist zudem sehr kritisch, weil sie den Betroffenen nicht weiterhilft und die Menschen sich dadurch nicht geliebt fühlen könnten.

 

Welche Vorurteile kennst oder hattest du? Wie hast du sie ablegen dürfen?

Schreibe mir einen Kommentar!

Wenn dir der Beitrag geholfen hat, dann teile ihn, um andere aufzuklären.

Eure Daniela

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Ich versinke. Seit Monaten. Ob draußen die herrlichsten Blumen blühen, die Sonne meine Nasenspitze kitzelt, die Blätter der Bäume sich kunterbunt färben oder ob die weihnachtlichen Lichter das Dunkel erleuchten. Meinem Meer im Kopf ist das alles egal. Es begleitet mich stets. Weiterlesen