Schlagwortarchiv für: Geistesgaben

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… und der Unterschied zwischen „Gott hören“ und „auf Gott hören“

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Wie lebt man als Christ?

Diese Frage begleitet mich schon indirekt seit einigen Wochen. Weiterlesen

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In meinem Berufungs-Workshop am vergangenen Wochenende habe ich mit den Mädels unter anderem auch über Geistesgaben und Talente gesprochen und wie Gott sie gebraucht. Weiterlesen

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Der letzte Tag der PfiJuKo, der unter dem Motto „run wild“ stand, begann mit der fünften Session „When the call moves you“ – Berufung! Was für ein spannendes Thema – und was für eine geniale, augenöffnende Predigt von Daniel Janzen. Ich bin immer noch total begeistert!

Ein Satz, der mir besonders hängen geblieben ist, ist: „Gott nimmt auch Freiwillige“. Denn seien wir mal ehrlich – oft warten wir auf ein besonderes Zeichen von Gott, um richtig loszulegen. Doch nicht immer kommt ein Wink mit dem Zaunpfahl. Manchmal ist es einfach unsere Freude an einem speziellen Dienst oder unser Talent, das uns zu X, Y oder Z eben ein bisschen geeigneter macht. Wir müssen keine Überflieger-Crazy-Holy-Spirit-Begegnungen haben. Es reicht auch einfach nur ein Herz, das Gott dienen möchte.

Ein weiterer Punkt der Predigt, der mir im Gedächtnis geblieben ist, lautet: „Wenn du wissen willst, was die Funktion von etwas ist, schau dir das Design an“. Oder in kurz: „form follows function“. Diesen Satz habe ich zu Beginn meiner Ausbildung von meinen Ausbildern gelernt. Als Mediengestalterin muss ich Gestaltungselemente und Texte so anordnen, dass ihre Form der Funktion gerecht werden. Ein Warnschild muss beispielsweise schnell erfassbar und auffällig und ein Buch leicht zu lesen sein. Was denkt sich Gott, wenn er uns schafft? Er schaffst uns so, dass wir fähig sind, ihm zu dienen. Er gibt uns alles, was wir zum Leben für unsere Berufung brauchen. Kein Talent, keine Charaktereigenschaft, kein Leid verschwendet er.

Wir müssen nur finden, was er in uns hinein gelegt hat. Liebes Kind Gottes – du hast Potenzial! Schau dich genau an: deine Herzensnot, geistlichen Gaben, angeborene Fähigkeiten, deine Persönlichkeit und Erfahrungen. Lebe deine Berufung! 🙌🏻 Nur du kannst es.

„[Gott] hat uns geschaffen, dass wir gute Werke tun, gute Taten, die er für uns vorbereitet hat, damit wir sie in unserem Leben ausführen.“ (Epheser 2,10)

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„Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“ – Matthäus 6,33

„God’s work done in God’s way will never lack God’s supply.” – Hudson Taylor

(Teil 3.) Manchmal haben wir Angst, neue Wege zu gehen, Richtungen zu ändern und unsere Komfortzonen zu verlassen – obgleich wir wissen, dass es nichts tödlicheres für Wachstum gibt als Stillstand. Wenn wir beginnen, zu resignieren und uns nicht mehr zu bewegen, kann niemals etwas Neues entstehen. Es gibt den schönen Satz: „Nur ein fahrendes Auto kann man lenken.“ Also müssen wir uns manchmal aus unseren Komfortzonen hinausbewegen, damit Gott unsere Schritte auf seinem Weg lenken kann.

Denn ein Mensch ändert nicht aus reiner Gewohnheit seine Richtung. Es sind die Grenzerfahrungen des Lebens, die uns dazu drängen, etwas zu verändern und uns neu auszurichten – und dazu gehören (neben Inspiration und Freude) eben auch Frustration und Leid.

So war und ist es auch in meinem Leben, das ich nun schon seit genau acht Jahren – seit dem 18. März 2011 – mit Jesus lebe. Vor allem nach den Geschehnissen im letzten Herbst musste ich mich neu ausrichten, um nicht im Morast stecken zu bleiben. Letzten Endes hat Gott mich Tag für Tag weiter geführt und behütet – und das verspricht er auch euch!

Deshalb wage ich es nun wieder zu träumen – all die Visionen und Ideen, die Gott mir aufs Herz gelegt hat, Stück für Stück angehen, mehr lernen, mehr eifern für sein Reich, mehr Beziehung zu meinem Herrn pflegen. Denn ich weiß, wenn Gott mein Fokus ist, wird mir alles andere zufallen. Er wird Wege ebnen, Riesen bezwingen und mich zu seiner Ehre tragen. Ganz gleich, wie die Wege konkret aussehen. Wenn ich zu ihm rufe: „Hier bin ich, sende mich“, dann erhört er es und wird die Träume ermöglichen, weil er sie uns schenkt. Er hat Großes mit uns allen vor und darauf freue ich mich!

Foto: lily white (bei der Hauskreis-Schulung im Januar 2019)

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„Der Ort, an den Gott uns beruft, ist der Ort, an dem unsere tiefste Freude und der größte Hunger der Welt sich begegnen!“ – Frederick Buechner

(Teil 2.) Wie im letzten Post geschildert, hätte ich nicht im vergangenen halben Jahr solch ein Leid erlebt und mein gebrochenes Herz zu einem vertrauenswürdigen Gott bringen müssen, säße ich nun ganz sicher nicht voll versorgt in meiner ersten eigenen Wohnung, die ich mir logisch betrachtet niemals hätte leisten können. Doch Gott passt nicht in unsere Logiken, er will unser Vertrauen. Das durfte ich in den letzten Monaten stärker denn je lernen. Gott versorgt mich, das weiß ich. Auf ihn kann und darf ich mich verlassen mit allem, was ich habe.

Und genau darum habe ich neue Kraft geschöpft, meine Träume und Visionen wieder aufzugreifen. Nein, noch viel mehr: Ich habe das Vertrauen in einen mächtigen und liebevollen Gott, der mich versorgt und unendlich viel mehr tun kann, als ich es mir je erträumen könnte (Zitat aus dem Kalender von ohnelimitgeliebt). Deshalb habe ich den Mut und will Gottes Ruf gehorsam nachfolgen, um die Träume, die er mir aufs Herz gelegt hat, zu leben. Er hat mich – uns alle! – an einen Ort berufen, wo nur wir helfen können mit unserem einzigartigen Wesen und unseren Begabungen.

Selbst wenn euch das Leid, das ihr erleben musstet, wie eine schwere Last vorkommt und es euch noch immer fesselt, lasst euch sagen: Jesus will euch davon befreien. Gebt ihm den Schmerz ab, eure Wut und Trauer, eure Angst und Schuld. Er wird heilen und euch stärken. Euer Leid ist keine Endstation. Es ist der Kohlehaufen im Ofen der Dampflok, die davon zehren und volle Kraft voraus fahren kann, wenn ihr Feuer für Gott brennt.

Ihr könnt euer Leid und eure Geschichte zu eurem Zeugnis machen. Ihr könnt Menschen positiv beeinflussen, sie ermutigen und stärken. Ihr seid berufen! Worauf wartet ihr noch? (Weiter im nächsten Post.)

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Yes, endlich geht es weiter mit dem Thema „Geistesgaben“. Im Speziellen möchte ich heute den Fokus weniger auf Allgemeines und Theorie setzen, sondern viel mehr auf die praktische Anwendung eingehen. Angefangen bei „Welche Geistesgaben gibt es?“ bis hin zu „Wieso wird das Thema oftmals in Kirchen ‚totgeschwiegen‘?“ versuche ich die wichtigsten Fragen zu beantworten. Wenn ihr euch allerdings fragt, was Geistesgaben eigentlich sind und ob sie heutzutage noch existieren, dann lest meinen Blogpost von vergangener Woche und erfahrt mehr darüber. Nun möchte ich aber ohne weitere Vorworte direkt ins Thema einsteigen – also los geht’s!

4. Welche Geistesgaben gibt es?

In der Bibel finden wir drei Listen mit Aufzählungen verschiedener Geistesgaben. Lasst sie uns einmal gemeinsam ansehen:

Dem einen nämlich wird durch den Geist ein Wort der Weisheit gegeben, einem anderen aber ein Wort der Erkenntnis gemäß demselben Geist; einem anderen Glauben in demselben Geist; einem anderen Gnadengaben der Heilungen in demselben Geist; einem anderen Wirkungen von Wunderkräften, einem anderen Weissagung, einem anderen Geister zu unterscheiden, einem anderen verschiedene Arten von Sprachen, einem anderen die Auslegung der Sprachen. Dies alles aber wirkt ein und derselbe Geist, der jedem persönlich zuteilt, wie er will.
1.Korinther 12,8-11

Wir haben aber verschiedene Gnadengaben gemäß der uns verliehenen Gnade; wenn wir Weissagung haben, [so sei sie] in Übereinstimmung mit dem Glauben; wenn wir einen Dienst haben, [so geschehe er] im Dienen; wer lehrt, [diene] in der Lehre; wer ermahnt, [diene] in der Ermahnung; wer gibt, gebe in Einfalt; wer vorsteht, tue es mit Eifer; wer Barmherzigkeit übt, mit Freudigkeit.
Römer 12,6-8

Und Er [Anmerkung: Christus] hat etliche als Apostel gegeben, etliche als Propheten, etliche als Evangelisten, etliche als Hirten und Lehrer, zur Zurüstung der Heiligen, für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes des Christus.
Epheser 4,11-12

Aus diesen drei Bibelstellen und weiteren, einzelnen Bibelstellen ergeben sich rund 20 Geistesgaben, die in der Bibel  genannt werden. Was es mit diesen Geistesgaben auf sich hat und wozu sie dienen, möchte ich im nachfolgenden kurz zusammenfassen. (Für eine komplette, detaillierte Abhandlung jeder Geistesgabe reicht dieser Post leider nicht aus.) Grundsätzlich kann man Geistesgaben in zwei „Kategorien“ unterscheiden: die praktischen Gaben und die ideellen (das geistliche Leben unterstützende) Gaben. Die ideellen Gaben wiederum kann man nochmals wie folgt unterteilen: Gaben für den geistlichen Durchblick, Kraftgaben und Sprachgaben. Nachfolgend habe ich euch eine Übersicht aller mir bekannten Gaben zusammengestellt, inklusive Bibelstellen, Definition und möglichen Anwendungsgebieten bzw. Aufgaben (kann aber noch einige weitere Tätigkeitsfelder geben!). Allerdings muss ich vorweg sagen, dass diese Liste – auch wenn ich versucht habe, so akribisch und aufmerksam vorzugehen wie möglich – keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Es kann durchaus noch einige weitere Geistesgaben geben, die wir noch nicht kennen oder die einfach nicht in der Bibel erwähnt wurden. Aber gut, los geht’s!

Die ideellen Gaben

A. Gaben für den geistlichen Durchblick

Weisheit (Wort der Weisheit) → 1. Kor 12,8

  • Was? Fähigkeit, geistliche Wahrheiten und Wissen in einer konkreten Situation anzuwenden, weise Entscheidungen zu treffen oder anderen beratend zu helfen.
  • Wie? Mögliche Anwendungsgebiete/Aufgaben: Evangelisation, Seelsorge (Gespräche mit Menschen, die ein Problem haben), Hauskreis, Gebetskreis, Leitung (als Mitglied oder Berater – je nach Gabenkombination).

Erkenntnis (Wort der Erkenntnis) → 1. Kor 12,8

  • Was? Fähigkeit, sich Wissen über Gott und anzueignen und große theologische Zusammenhänge der Bibel zu erfassen (gibt Einsicht in Gottes Wesen und seinen Willen).
  • Wie? Mögliche Anwendungsgebiete/Aufgaben: Predigtdienst, Hauskreis, Bibelkreis.

Geisterunterscheidung → 1. Kor 12,10

  • Was? Fähigkeit, zwischen Wahrheit und Irrtum, sowie göttliche, menschliche und dämonische/teuflische Mächte voneinander zu unterscheiden.
  • Wie? Mögliche Anwendungsgebiete/Aufgaben: Seelsorge, Gebetskreis, Leitung (als Mitglied oder Berater).

 

B. Kraftgaben

Glauben → 1. Kor 12,9

  • Was? Fähigkeit, im Vertrauen auf Gott zu handeln und fest daran zu glauben, dass er seine Verheißungen erfüllt.
  • Wie? Mögliche Anwendungsgebiete/Aufgaben: Leitung (als Mitglied oder Berater), Gebetskreis, Seelsorge.

Heilungen (von Kranken) → 1. Kor 12,9

  • Was? Fähigkeit, um Menschen von Krankheiten aller Art vollkommen zu heilen.
  • Wie? Mögliche Anwendungsgebiete/Aufgaben: Gebetskreis, Seelsorge, Krankenbesuche.

Wunderkräfte (Kraftwirkungen, Wundertaten) → 1. Kor 12,10

  • Was? Fähigkeit, in Gottes Namen machtvolle Taten/Wunder zu vollbringen.
  • Wie? Mögliche Anwendungsgebiete/Aufgaben: – (oftmals nur temporäre Gabe)

 

C. Sprachgaben

Prophetie → 1. Kor 12,10 und Röm 12,6

  • Was? Fähigkeit, eine Botschaft Gottes unmittelbar durch den Heiligen Geist zu empfangen und der Gemeinde weiterzugeben.
  • Wie? Mögliche Anwendungsgebiete/Aufgaben: Evangelisation, Organisation, Seelsorge, Hauskreis, Gebetskreis.

Sprachengebet (Sprachenrede, Zungenrede) → 1. Kor 12,10

  • Was? Fähigkeit, in einer unbekannten, aber menschlichen Sprache zu beten und Gott zu loben (siehe dazu auch Apg 2,6: „Als nun dieses Getöse entstand, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden.“).
  • Wie? Mögliche Anwendungsgebiete/Aufgaben: Gebetskreis, privates Gebet.

Auslegung der Sprachenrede → 1. Kor 12,10

  • Was? Fähigkeit, ein Sprachengebet zu verstehen und sie der Gemeinde zu auszulegen.
  • Wie? Mögliche Anwendungsgebiete/Aufgaben: Gebetskreis.

 

Die praktischen Gaben

Apostel (Gründer) → 1. Kor 12,28 und Eph 4,11

  • Was? Fähigkeit, neue Arbeitsbereiche, Kreise oder Gemeinden ins Leben zu rufen und zu betreuen, sowie Verkündiger des Evangeliums und Offenbarer der Gemeindelehre zu sein.
  • Wie? Mögliche Anwendungsgebiete/Aufgaben: Mission, Leitung, Organisation, übergemeindliche Tätigkeiten.

Lehrer → 1. Kor 12,28 und Eph 4,11

  • Was? Fähigkeit, sich Wissen anzueignen und anderen so weiterzugeben, dass diese es anwenden können, sowie biblische Sachverhalte verständlich zu erläutern.
  • Wie? Mögliche Anwendungsgebiete/Aufgaben: Predigtdienst, Hauskreis, Leitung, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Bibelkreis.

Dienst → 1. Kor 12,28 und Röm 12,7

  • Was? Fähigkeit, um durch verschiedene praktische Begabungen anderen wohlzutun und zu helfen (hierzu können u.a. auch die unter „Weitere Gaben“ genannten Gaben und Talente zählen).
  • Wie? Mögliche Anwendungsgebiete/Aufgaben: Besuchsdienst, Hilfe für Bedürftige, Unterstützung anderer, Gastfreundschaft.

Leitung → 1. Kor 12,28 und Röm 12,8

  • Was? Fähigkeit, gottgewollte Perspektiven zu entwickeln und zu vermitteln, Menschen zu motivieren und so führen, dass sie gemeinsam diese Ziele erreichen.
  • Wie? Mögliche Anwendungsgebiete/Aufgaben: Leitung, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Musikteam, Hauskreis, Gebetskreis, Bibelkreis.

Ermahnung/Ermutigung (Seelsorge) → 1. Kor 12,8

  • Was? Fähigkeit, andere durch Trost, Ermahnung und Ermutigung geistlich beizustehen, um ihnen zu helfen, im Einklang mit Gottes Willen zu leben.
  • Wie? Mögliche Anwendungsgebiete/Aufgaben: Gespräche mit bekümmerten Menschen, Begleitung von Mitarbeitenden, Besuchsdienst, Mentoring.

Geben → 1. Kor 12,8

  • Was? Fähigkeit, gerne und regelmäßig Geld und materiellen Gaben für Menschen und Projekte zu spenden und dadurch zu helfen.
  • Wie? Mögliche Anwendungsgebiete/Aufgaben: Spendendienst, Nothilfe.

Barmherzigkeit → 1. Kor 12,8

  • Was? Fähigkeit, gerne Menschen einfühlsam und mittragend zu helfen, die auf irgendeine Weise (seelisch, körperlich, sozial usw.) in Not sind.
  • Wie? Mögliche Anwendungsgebiete/Aufgaben: Helfende Aufgabenbereiche, Besuchsdienst.

Evangelist → 1. Kor 12,8

  • Was? Fähigkeit, das Evangelium an Menschen weiterzugeben, die noch nicht an Gott glauben, sodass sie zum Glauben kommen.
  • Wie? Mögliche Anwendungsgebiete/Aufgaben: Leitung evangelistischer Hauskreise, Glaubenskurse, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Planung und Durchführung evangelistischer Aktionen.

Hirte (Pastorale Fürsorge) → 1. Kor 12,8

  • Was? Fähigkeit, Menschen so zu fördern, dass sie persönlich und in geistlicher Hinsicht wachsen.
  • Wie? Mögliche Anwendungsgebiete/Aufgaben: Hauskreis, Seelsorge, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Besuchsdienst, Mentoring.

Ehelosigkeit → 1. Kor 7,7

  • Was? Fähigkeit, glücklich ohne Ehepartner zu leben, ohne übermäßig sexuelle Versuchung zu empfinden, um auf diese Weise der Gemeinde Jesu besser dienen zu können.
  • Wie? Mögliche Anwendungsgebiete/Aufgaben: –

 

Weitere Gaben

  • Handwerk → 2. Mo 35,30-35
  • Kreativität → 1. Kön 7,14
  • musikalische Begabung → Eph 5,19
  • Gastfreundschaft → Römer 12,13

 

5. Woher weiß ich, welche Geistesgabe ich besitze?

„Viele Wege führen nach Rom.“ Um herauszufinden, welche Geistesgabe man besitzt, hat man mehrere Möglichkeiten, die aber alle durch Gebet begleitet sein sollten.

  1. Ausprobieren – „Probieren geht über Studieren“ heißt es so schön. Versuche, dich einfach mit deinen Hobbies irgendwo in der Gemeinde einzubringen. Egal, ob du offen bist und gerne redest, oft kreativ arbeitest (Schreiben, Malen, Musik) oder immer ein offenes Ohr für andere Menschen hast – einfach mal ausprobieren.
  2. Eigene Wünsche – Du hast ein cooles Hobby oder du findest Gefallen an bestimmten Tätigkeiten? Das können Hinweise auf Gaben sein. Wer weiß, ob Gott dich in diesen Bereichen begabt hat.
  3. Aktiv werden – Passivität und darauf zu warten, dass etwas passiert, bringt dich nicht weiter. Strebe viel mehr nach Geistesgaben! („Strebt aber eifrig nach den vorzüglicheren Gnadengaben“, 1. Kor 12,31)
  4. Rat anderer – Sagen dir andere Christen häufig, dass du in diesem oder jenem Bereich begabt wärst? Sei aufmerksam und nimm es dir zum Anlass, für diese Gabe und Gottes Führung zu beten.

 

Vorsicht!

Du solltest aufmerksam sein und folgende Aspekte beachten:

  • Stichwort „Universalgabe“ – Gott hat jedem Menschen mindestens eine Geistesgabe zuteilwerden lassen, aber nicht jeder erhält die gleiche. Sei also nicht vorschnell und gehe davon aus, dass jeder ein ausdauernder Beter, des Sprachengebets mächtig, ein weiser Lehrer oder besonders barmherzig (barmherzig sein sollen ja alle, einige halt noch mehr) ist. Wir sind alle einzigartig von Gott geschaffen worden!
  • Thema „Gabenprojektion“ – Achte darauf, deine eigenen Gaben nicht als Erwartung auf andere zu übertragen. Nicht jeder ist beispielsweise in gleichem Maße barmherzig wie du, wenn du eine besondere Gabe hierfür hast. Wir haben alle unterschiedliche Gaben, also behandele andere ebenso wertschätzend wie du behandelt werden möchtest, auch wenn sie nicht die gleiche Gabe haben wie du.
  • Selbstsucht/Manipulation – Eine Haltung, die sich selbst statt Gott in den Mittelpunkt stellt. Oft wird sie dazu genutzt, um andere zu untergraben. Ungewöhnliche/übernatürliche Gaben, Gaben, die im Mittelpunkt der Menschen stehen, oder autoritäre Gaben sind besonders gefährdet.
  • Ablehnung – Unsere Gaben sind dazu da, der Gemeinde Jesu zu dienen. Wenn wir unsere Gaben ablehnen, stehlen wir uns aus unserer Verantwortung. Wir vergraben praktisch unsere anvertrauten Talente (siehe Gleichnis von den anvertrauten Talenten; Matthäus 25,14-30). Mögliche Gründe sind Unwissenheit, Faulheit, falsche Bescheidenheit oder unangenehme Konsequenzen.

 

Tipps:

  • Möchtest du deine Gaben aktivieren, solltest du sie trainieren. Suche dir ein Tätigkeitsfeld in der Gemeinde, auf dem du dich einsetzen kannst.
  • Tausche dich mit anderen Menschen aus, die die gleiche Gabe haben wie du und eventuell erfahrener sind. Lerne von ihnen, weise und zur Ehre Gottes mit deiner Gabe umzugehen.
  • Nutze jede Gelegenheit, deine Gabe einzusetzen. Jemand braucht praktische Hilfe? Hilf’ ihm. Jemand braucht geistlichen Rat? Höre ihm zu und berate ihn. Du wirst sehen, wie oft du Gott mit deiner Gabe dienen kannst.

 

6. Wieso wird das Thema in Gemeinden oftmals „totgeschwiegen“?

Meine Theorie ist, dass viele Christen Angst haben, die Geistesgaben übermäßig zu betonen und ins „Charismatische“ abzurutschen. Charismatisch geprägt zu sein wirkt gerade heutzutage sehr abschreckend auf viele Christen, weil es leider – wie in jeder Glaubensform – auch schwarze Schafe gibt, die die Geistesgaben missbrauchen und falsch praktizieren. So werden sie zur eigenen Ehre zweckentfremdet und zur Schau gestellt. Doch viele Menschen vergessen schnell, dass es eben nicht nur schwarze Schafe gibt, und die „charismatische Bewegung“ an sich etwas sehr gutes ist. Ich bin sogar der Meinung, dass einige charismatische Christen mir einiges voraus haben und ein Vorbild sind – im Speziellen wenn es um den Heiligen Geist geht. Grundlegende Fragen wie „Wie lasse ich den Heiligen Geist in meinem Leben wirken?“ sind darin auch inbegriffen.
Ein anderer Grund für das Totschweigen ist meines Erachtens, dass Gemeinden den Fokus lieber auf andere Dinge richten wollen, da teilweise Angst vor Missbrauch der Geistesgaben besteht und dies Gefahren birgt. Das muss nicht heißen, dass Gaben in solchen Gemeinden nicht praktiziert werden. Jedoch werden sie eben nicht also solche besonders hervorgehoben. Auch wird oftmals verstärkter darauf geachtet, dass das Gleichgewicht zwischen Dienst und persönlicher Beziehung zum Herrn stimmt. In erster Linie leben wir, um eine Beziehung zum Herrn zu haben, erst in zweiter Linie stehen wir auch im Dienst für ihn. Was bringt christlicher Aktivismus und übermäßige Praktizierung von Gaben, wenn wir gar keine richtige Beziehung zum Herrn haben? In ähnlicher Weise warnt auch Paulus in 1. Kor 13,1-3 davor.
Richtig finde ich das Totschweigen nicht, aber ein Überbetonen ist auch falsch. Das Gleichgewicht zwischen Beziehung und Dienst sowie die bibelkonformen Anwendungen müssen stimmen. Prüfe doch einmal selbst: Werden in deiner Gemeinde Geistesgaben praktiziert? Wenn ja, wird es im Stillen getan oder wird davon groß gesprochen? Wenn nein, was sind deines Erachtens die Gründe hierfür? Ich bin gespannt auf eure Antworten! ☺️


So, das soll nun mein zweiter Artikel zum Thema „Geistesgaben“ gewesen sein. Ich hoffe, ich konnte meine bisherigen Erkenntnisse verständlich weitergeben und euch ermutigen, euch intensiver mit dem Thema zu beschäftigen, da wir in den Geistesgaben echten Segen finden und wunderbare Möglichkeiten haben, Gott zu dienen.
Seid gesegnet, Geschwister!

Weiterführende Links und Quellen: efg-hohenstaufenstr.de, ekkw.de, christen-allendorf.de, nnk-berlin.de, thalwil.baptisten.ch, er-lebt.de und farr-berlin.de.

Liebe Grüße,
eure Daniela

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Geistesgaben – ein Thema, an dem sich sprichwörtlich die Geister scheiden. Während die einen leugnen, dass es sie heutzutage überhaupt noch gibt, sprühen die Nächsten vor Begeisterung und legen viel Wert auf deren Ausübung. Doch was ist nun richtig, was ist falsch? Wie können die einen so felsenfest davon überzeugt sein, dass es Geistesgaben, wie wir sie in der Bibel kennenlernen, nicht mehr gibt, während die anderen sie unentwegt praktizieren? Da läuft doch irgendwas falsch. Das war zumindest mein erster Gedanke. (Das denke ich mir relativ häufig bei verschiedenen Themen, da es immer öfter zu gegensätzlichen Meinungen im Christentum kommt.)

Im heutigen Blogpost möchte ich mich ein wenig mit Geistesgaben im Allgemeinen auseinandersetzen und einige grundlegende Fragen beantworten: Angefangen bei der Definition und der Unterscheidung zwischen Talent und Gabe, bis zu der Frage, ob Geistesgaben heute noch existieren. Der kommende Post wird sich dann mit den Geistesgaben im Einzelnen und den Fragen rund um Anwendung und Praxis beschäftigen.
Also, wenn euch das Thema interessiert, bleibt dran. Let’s go!

 

1. Was sind Geistesgaben?

In einem Seminar, das ich während des Christivals Anfang Mai besucht habe, durfte ich einiges zur allgemeinen Definition aber auch zum Zweck der Geistesgaben lernen. Der Seminarleiter hat hierzu Christian A. Schwarz zitiert:

Eine geistliche Gabe ist eine besondere Fähigkeit, die Gott – nach seiner Gnade – jedem Glied am Leib Christi gibt und die zum Aufbau der Gemeinde eingesetzt werden muss.

Wir können hier zum einen herauslesen, dass es sich bei Geistesgaben um Fähigkeiten handelt, die nicht alltäglich sind – das umfasst angeborene Talente, Fertigkeiten, die man später erlernt, aber auch Fähigkeiten, die man als Christ erhält. (Auf den kleinen, aber feinen Unterschied zwischen Gaben und Talenten gehe ich unter 2. noch einmal ein.)

Zudem geht aus dem Zitat hervor, dass Gott sie uns schenkt (ganz gleich, ob ab Geburt, durch Gebet oder Ausbildung), und dass wir sie uns nicht verdienen können – Gott gibt sie nicht als Belohnung für menschliche Leistungen, sondern wie er mag („Dies alles aber wirkt ein und derselbe Geist, der jedem persönlich zuteilt, wie er will“, 1. Kor 12,11). Paulus selbst bezeichnet die Geistesgaben in 1. Kor 12,4 als „Gnadengaben“ (gr. charisma), also als aus Gnade von Gott gegebene Gaben.

Weiter lesen wir im Zitat, dass jedes Glied am Leib Christi eine Gabe erhält. Das bestätigt auch die Bibel in 1. Petrus 4,10: „Dient einander, jeder mit der Gnadengabe, die er empfangen hat.“ Wer also seine Gabe noch nicht kennt, ist keineswegs unbegabt, sondern hat sie lediglich noch nicht entdeckt.

Zum Schluss sagt C. Schwarz, dass Gaben zum Aufbau der Gemeinde eingesetzt werden müssen. (1. Kor 14,12: „So auch ihr, da ihr nach geistlichen Gaben eifert, so strebt danach, dass ihr überreich seid zur Erbauung der Gemeinde.“) Ausnahmen bestätigen allerdings die Regel – so gibt es beispielsweise Gaben, die wir (außerhalb der Gemeinde) zur eigenen Erbauung einsetzen dürfen. (Lies hierzu 1. Kor 14,4: „Wer in einer Sprache redet, erbaut sich selbst.“) Mehr dazu kannst du in meinem vergangenen Post nachlesen.

 

2. Worin unterscheiden sich Talente und Geistesgaben?

Grundsätzlich sind Talente Fähigkeiten, die wir von Geburt an durch erbliche Faktoren erhalten haben, oder Fertigkeiten, die durch Aus- und Weiterbildung gefördert wurden. Dazu gehören beispielsweise musikalisches und handwerkliches Talent, das uns oftmals durch unsere Familien schon (sprichwörtlich) mit in die Wiege gelegt wurde. Geistesgaben hingegen entspringen allein der Macht Gottes und werden uns zu Beginn unseres christlichen Lebens aus reiner Gnade ohne unser Zutun geschenkt. (Röm 12,6a: Wir haben aber verschiedene Gnadengaben gemäß der uns verliehenen Gnade.“)

Aber Vorsicht: Das heißt keinesfalls, dass angeborene Fähigkeiten oder erlernte Fertigkeiten nicht von Gott kommen – im Gegenteil, er schenkt sie uns ebenso wie die Geistesgaben. (Jak 1,17: „Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist, noch ein Schatten infolge von Wechsel.“) Doch im Gegensatz zu Talenten können Geistesgaben nur Christen zuteil werden. Einem Christen, also einem Menschen, der sich für Jesus Christus und gegen sein sündiges Leben entschieden und vor Gott Buße getan hat, wird mindestens eine Geistesgabe geschenkt, mit der er zur Erbauung der Gemeinde beitragen und den Herrn ehren kann. (Lies 1. Kor 12,7: „Jedem wird aber das offensichtliche Wirken des Geistes zum [allgemeinen] Nutzen verliehen.“) Talente hingegen nützen auch uns selbst und der „Welt“ – wir können sie privat, beruflich oder gar für unchristliche Zwecke einsetzen.

 

3. Gibt es heutzutage Geistesgaben?

Ein häufiges Diskussionsthema ist die Frage, ob es Geistesgaben heutzutage überhaupt noch gibt. Viele Christen sind der Meinung, dass sie aufgehört hätten, während andere von ihrer Wirkung nach wie vor überzeugt sind. Meine persönliche Meinung ist: Ja, es gibt sie noch. Warum ich das glaube, möchte ich anhand der Bibel erklären.

Die Liebe hört niemals auf. Aber seien es Weissagungen, sie werden weggetan werden; seien es Sprachen, sie werden aufhören; sei es Erkenntnis, sie wird weggetan werden. Denn wir erkennen stückweise und wir weissagen stückweise; wenn aber einmal das Vollkommene da ist, dann wird das Stückwerk weggetan.
1. Kor 13,8-10

Wer jemals darüber diskutiert hat, ob Geistesgaben heutzutage noch existieren und auftreten, kam an dieser Bibelstelle sicherlich nicht vorbei. Sie wird häufig als Argument verwendet, um zu belegen, dass Heilung, Zungenrede, Prophetie & Co. heutzutage nicht mehr gibt bzw. diese nicht mehr durch Christen gewirkt werden können. Das Vollkommene, was laut Bibel eintreffen und das Stückwerk hinwegtun soll, wird oft als die Fertigstellung der Bibel und der Abschluss des biblischen Kanons beschrieben. Da wir ja das Wort Gottes (die Bibel) hätten, bräuchten wir keine Geistesgaben mehr, die als Beweis Gottes dienen. Doch wir lesen klar und deutlich in der Bibel, dass die Geistesgaben den Gläubigen in erster Linie zum Zwecke der Erbauung der Gemeinde gegeben wurden: „So auch ihr, da ihr nach geistlichen Gaben eifert, so strebt danach, dass ihr überreich seid zur Erbauung der Gemeinde.“ (1. Kor 14,12) Und ist es nicht eine Tatsache, dass Erbauung auch noch heutzutage (oder gerade heutzutage!?) von Bedarf ist? Schließlich lesen wir oftmals von Anfechtungen und Versuchungen in der kommenden Zeit. (1.Timotheus 4,1-2: „Der Geist aber sagt ausdrücklich, daß in späteren Zeiten etliche vom Glauben abfallen und sich irreführenden Geistern und Lehren der Dämonen zuwenden werden durch die Heuchelei1 von Lügenrednern, die in ihrem eigenen Gewissen gebrandmarkt sind.“)

Was meint also dann der Begriff des „Vollkommenen“? Das Vollkommene kann nur allein die Wiederkunft Jesu Christi sein, denn mit seiner Wiederkunft wird er einen neuen Himmel und eine neue Erde erschaffen und uns zur Vollendung und zum ewigen Leben bringen. Erst wenn dies geschehen ist, wird das Stückwerk (die Geistesgaben) aufhören. Im weiteren Kontext von 1. Kor 13 lesen wir folgendes: „Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels wie im Rätsel, dann aber von Angesicht zu Angesicht; jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin.“ (Vers 12) Wen wollen wir erkennen, wenn nicht Jesus Christus? Und wer will uns erkannt haben, wenn nicht der Herr allein? Solange wir auf der Erde wandeln, sind wir unvollkommen in Erkenntnis und Weisheit, obgleich wir natürlich nach Heiligung und vollkommener Weisheit streben.

So beschreibt es auch Paulus in Phil 3,12: „Nicht daß ich es schon erlangt hätte oder schon vollendet wäre; ich jage aber danach, daß ich das auch ergreife, wofür ich von Christus Jesus ergriffen worden bin.“ Wir sind nicht vollkommen/vollendet (oder auch: verherrlicht), sollen aber danach streben. In Phil 3,20-21 schreibt Paulus weiter: „Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus erwarten als den Retter, der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird, so daß er gleichförmig wird seinem Leib der Herrlichkeit, vermöge der Kraft, durch die er sich selbst auch alles unterwerfen kann.“ Dann – und erst dann – wenn wir durch Christus verherrlicht wurden und ihn von Angesicht zu Angesicht erkannt haben, werden die Geistesgaben aufhören. Denn wir werden keine Heilungen mehr brauchen, weil es keine Krankheiten und kein Leid mehr geben wird („Und ich selbst werde frohlocken über Jerusalem und mich freuen über mein Volk, und es soll kein Klagelaut und kein Wehgeschrei mehr darin vernommen werden“, Jes 65,19). Auch Weissagungen und prophetischen Reden werden wir nicht mehr benötigen, weil wir den Herrn von Angesicht zu Angesicht sehen werden (1. Kor 13,12). Ebenso werden wird das Sprachengebet nicht mehr brauchen, weil wir den Herrn persönlich anbeten können („Und es wird geschehen: Ehe sie rufen, will ich antworten; während sie noch reden, will ich [sie] erhören!“, Jes 65,24).

 

Ich hoffe, dieser erste Teil hat euch einen guten Einblick in das Thema Geistesgaben geben können. Habt ihr schon Erfahrungen mit Geistesgaben gemacht? Welche Fragen interessieren euch noch? Im nächsten Post geht es interessant weiter – klickt rein! ☺️

Liebste Grüße,
eure Daniela