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Dos & Don’ts einer guten Gemeinde – Teil 1

 

„Ich liebe meine Gemeinde!“

Ich persönlich kann mit ganzem Herzen sagen, dass ich unglaublich dankbar bin für meine Gemeinde. Dankbar, dass Gott mich in diese Gemeinde geführt hat und dort hat Wurzeln schlagen lassen, damit ich im Glauben wachsen und dienen kann. Doch natürlich ist meine Gemeinde wie jede andere auch keineswegs perfekt.

Denn wir verfehlen alle darin, zu 100 % dem biblischen Ideal (geschweige denn den menschlichen Erwartungen) zu entsprechen, weil wir Sünder sind. Aber es gibt Gemeinden, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, diesem Ideal nachzueifern. Gemeinden, die das Wort Gottes hoch halten und das Evangelium zu ihrem Fokus machen. Gemeinden, die sich nicht nur um eigene Anliegen kümmern, sondern auch den Menschen außerhalb der Gemeinde Gutes tun wollen. Doch das sind nur ein paar der Eigenschaften, die gute Gemeinden auszeichnen.

Welche guten Eigenschaften noch von Bedeutung für eine Gemeinde nach dem Bilde Gottes sind, kannst du im heutigen Artikel lesen. Vielleicht findest du ja die ein oder andere Ähnlichkeit oder gar Baustelle, an der man als Gemeinde noch arbeiten kann? Denn man darf nicht vergessen: Wir sind alle noch auf dem Wege zur Heiligung, um vollkommen zu werden – und zwar zur Ehre Gottes und zur Freude der Heiligen.

Wie sollte eine Gemeinde Gottes sein? Welche Eigenschaften sollte sie haben? Was sollte sie tun?

 

1. Das Wort Gottes wird klar gelehrt

Prediger neigen gerne dazu, die Bibel um ihre eigenen Interpretationen zu erweitern, damit sie besser verständlich ist. Doch es steht uns geschrieben:

„Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet.“ (2. Timotheus 3,16-17)

Deshalb sollten wir darauf achten, dass wir in Predigten das klare Wort Gottes hören und nicht eigene Ansätze, die hin und wieder mit ein paar Bibelversen gewürzt sind. Und nicht nur in Predigten, sondern auch im gesamten Wesen der Gemeinde sollte die Autorität der Bibel wiedererkennbar sein – nämlich aufgebaut auf ihren Aussagen und Werten.

 

2. Das Evangelium steht im Fokus

Nichts ist wichtiger als die lebensrettende Botschaft vom Heil und der Erlösung durch Jesus Christus. Das weiß jeder gute Christ – in der Theorie. Aber wie sieht die Praxis aus? Wie wird das Evangelium in der Gemeinde repräsentiert? Wird darüber wie über ein Wundermittel gesprochen, mit dem dein Leben „tutti“ und „easy“ wird oder wird die Relevanz des Evangeliums für dein ganzes Leben betont? Erst, wenn eine Gemeinde den Menschen sowohl die unendliche Liebe und Gnade Gottes, als auch ihre Sündhaftigkeit vermittelt, ist sie tatsächlich gefestigt. Wie wollen wir sonst bestehen, wenn nicht aus Gnade und durch das Verständnis, warum wir sie brauchen? Nicht nur zum „Start“ des Christ-Seins, sondern jeden Tag aufs Neue, weil wir unvollkommene Sünder sind, die immer wieder gegen Gott sündigen, und die ohne Gnade nie vor ihm bestehen könnten. Das ist das Evangelium. Und das muss der Fokus einer Gemeinde sein.

 

3. Gebet ist die treibende Kraft

„Ist das Gebet dein Lenkrad oder dein Ersatzreifen?“ (Corrie Ten Boom)

Gebet ist die treibende Kraft eines Christen und einer christlichen Gemeinde. Ohne Gebet läuft nichts. Die Gemeinde will eine Veranstaltung planen? Sie betet. Die Gemeinde will etwas bauen? Sie betet. Die Gemeinde verbringt einfach Zeit miteinander? Sie betet. Das ist kein utopischer Anspruch, sondern Gottes Wille für unser Leben:

„Betet ohne Unterlass!“ (1. Thessalonicher 5,17)

Das Gebet ist so mächtig, und doch wird es so oft vernachlässigt. Achte darauf, dass deine Gemeinde nichts ohne Gebet tut, dass jeder Schritt – egal, wie klein er sein mag – durch Gebet begleitet wird. Eine Gemeinde kann dich nur so weit zu Gott führen, wie sie selbst vor Gott steht. Also, treibt und lenkt Gebet die Gemeinde oder ist das Gebet nur für besondere Anlässe (als Ersatzreifen) bestimmt?

 

4. Die Gemeinde will Menschen mit dem Evangelium erreichen

So schön eine Gemeinde mit liebevollen Geschwistern im Herrn sein mag, so gefährlich kann es auch sein, wenn man nur unter sich ist, immer egozentrischer wird und gar nicht mehr auf die Menschen außerhalb schaut. Was wäre, wenn solche Menschen, die außerhalb der Gemeinde stehen, gerade jetzt nach Gott suchen, aber noch einen entscheidenden Stupser brauchen? Wenn sie eine Gemeinde brauchen, die ihnen hilft und sie anleitet, sie aber keine finden können? Evangelisation – also die Verkündigung des Evangeliums unter Nicht-Christen – ist heute genauso wichtig wie damals zu Zeiten der Apostel. Jesu’ Gebot gilt uns ebenso wie seinen Jüngern:

„So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ (Matthäus 28,19)

Was warten wir noch? Lasst uns mit unseren Gemeinde das Evangelium verkünden!

 

5. Die Leiter und Ältesten der Gemeinde sind vorbildlich

Menschen brauchen praktische Vorbilder. Vor allem wir Christen sind darauf angewiesen, dass uns nicht nur aus der Bibel gepredigt, sondern auch aus ihr vorgelebt wird. Diese „lebendige“ Vorbildfunktion sollte in jeder Gemeinde die Aufgabe von Gemeindeleitern und -ältesten sein. Doch worauf sollte man bei diesen Vorbildern achten?

Die Bibel gibt uns eine Antwort darauf:

„Doch ein Leiter muss ein Mann ohne Tadel sein, der seiner Frau treu ist. Er muss sich besonnen und verantwortungsbewusst verhalten, darf keinen Anstoß erregen, muss gastfreundlich und zum Lehren befähigt sein. Er soll kein Trinker und gewalttätiger Mensch sein, sondern ein freundlicher und rücksichtsvoller Mann. Er darf auch nicht am Geld hängen. Er muss sich in vorbildlicher Weise um seine Familie kümmern, sodass seine Kinder ihn achten und ihm gehorchen.“ (1. Tim 3,2-4)

Natürlich, kein Mensch ist perfekt und kann zu 100 % die biblischen Maßstab erfüllen. Allerdings sollten in der Gemeindeleitung Menschen dienen, denen du vertrauen kannst und von denen du behaupten kannst, dass sie auf Grundlage der Bibel vorbildlich leben.

 

6. Die Bibel ist der Maßstab des Lebens

Wann wird aus dem lebendigen Glauben an Jesus Christus eine Religion, die nur nach Vorschrift lebt und liebt? Wenn die Bibel nur Gegenstand der Gottesdienste für die Gemeindemitglieder ist, aber nicht zu ihrem praktischem Leben dazu gehört. Gott hat uns sein Wort gegeben, damit wir täglich daraus lesen können – um ihn besser kennen zu lernen, ihn zu ehren und um im Glauben sowie der Liebe zu wachsen.

Gott möchte keine Sklaven oder Zombies, die ihm wie in Trance zuhören, aber doch nichts verstehen. Er will aufrichtige, lebendige Nachfolger, die seinem Wort nacheifern – weil seine Worte Leben bedeuten. Eine gute, gottgefällige Gemeinde wird dir Gottes Wort als Grundlage für deine Beziehung zu Jesus Christus vermitteln und besonderen Wert darauf legen, dass es nicht nur „tote Theorie“ bleibt.

 

7. Die Gemeinschaft & enge Beziehungen untereinander sind wichtig

Was gibt es traurigeres als eine große Gemeinde aus gläubigen Brüdern und Schwestern, die aber allesamt untereinander kaum kennen und nicht am Leben des anderes teilhaben? Eine Gemeinde ist der Dreh- und Angelpunkt des geistlichen Lebens – deswegen brauche ich Gemeinschaft mit meinen Geschwistern und richtige freundschaftliche Beziehungen zu ihnen.

Eine gute Gemeinde zeichnet sich dadurch aus, dass sie nicht nur das geistliche Leben der einzelnen Gläubigen fördert, sondern auch Raum bietet zur gemeinsamen Entwicklung im Glauben und der Bildung von Beziehungen untereinander. So vielfältig wir Menschen sind, so vielfältig kann das auch aussehen: von Smallgroups und Hauskreisen, über Jugendtreffs und Jungschargruppen, bis hin zu Gebetsgruppen und Spieleabenden oder Gemeindefesten.

In der Bibel lesen wir von dem Vorbild, das uns gegeben ist:

„Alle Gläubiggewordenen aber bildeten eine Gemeinschaft und hatten alles gemeinsam. […] Tag für Tag waren sie einmütig im Tempel zusammen, trafen sich in ihren Häusern zum Brechen des Brotes und zu gemeinsamen Mahlzeiten. Alles geschah mit jubelnder Freude und redlichem Herzen.“ (Apostelgeschichte 2,44.46)

Wenn deine Gemeinde bisher noch nicht viel in die Beziehungen der Gemeindemitglieder untereinander investiert – eventuell ist jemand wie du gefragt, der mal einen Spieleabend organisiert oder ein paar Leute zum Kaffee trinken einlädt? :)

 

8. Ich kann mich und meine Gaben einbringen

Es gibt wohl kaum etwas erfüllenderes, als sich mit der eigenen Begabung in die Gemeinde investieren zu können und einen Dienst für den Herrn zu leisten.

Doch hier haben wir zwei Knackpunkte: Zum einen solltest du gewillt sein, dich in deine Gemeinde einzubringen (ganz gleich, welchen Dienst du übernehmen kannst), um damit den Menschen zu dienen, die Bedürfnisse haben. Zum anderen sollte dir die Gemeinde auch Möglichkeiten geben, dich einzubringen und (im Idealfall) deine Begabungen gezielt in einem Bereich einzusetzen, der Bedarf hat und dir auch noch Freude bereitet.

Bereiche, in denen man sich investieren kann, sind: Kinder- und Jugendarbeit, Predigtdienst, Seelsorge, Musik, Technik, PR, Putzen/Aufräumen, et cetera. Denke daran: In einer Gemeinde sind wir ein Leib – du bist nicht zur eigenen Unterhaltung da, sondern um dem Herrn und deinen Nächsten zu dienen.

Falls du noch mehr zum Thema Begabungen wissen möchtest, kannst du in meinem Artikel „Geistesgaben“ einiges über die praktische Anwendung erfahren. Schau doch mal rein!

 

9. Die Gemeinde würde mich notfalls ausschließen

Ich habe das Gefühl, dass „Gemeindezucht“ heutzutage zum Tabuthema wird, weil schon allein das Wort negativ belastet ist. Sicherlich liegt das auch zum Teil am Wertewandel unserer heutigen Gesellschaft. Toleranz ist das Modewort schlechthin. Doch Toleranz führt nicht (immer) zum Ziel. Eine Gemeinde kann sich nur dann vor Irrlehren und schlechten Einflüssen schützen, wenn sie Gottes Wort befolgt und Christen, die falsche Wege gehen, ausschließt.

Jesus höchstpersönlich hat die Gemeindezucht eingeführt:

„Wenn dein Bruder sündigt, dann geh zu ihm und stell ihn unter vier Augen zur Rede. Wenn er mit sich reden lässt, hast du deinen Bruder zurückgewonnen. Wenn er nicht auf dich hört, dann nimm einen oder zwei andere mit und geht noch einmal zu ihm, damit alles von zwei oder drei Zeugen bestätigt wird. Wenn er auch dann nicht hören will, bring die Angelegenheit vor die Gemeinde. Wenn er nicht einmal auf die Gemeinde hört, dann behandelt ihn wie einen Gottlosen oder Betrüger.“ (Matthäus 18,15-17)

Auch die Frage nach dem Warum beantwortet der Herr Jesus:

„Ich versichere euch: Alles, was ihr hier auf der Erde binden werdet, wird im Himmel gebunden sein und was ihr auf der Erde lösen werdet, wird im Himmel gelöst sein.“ (Matthäus 18,18)

Die Gemeindezucht soll nicht zum willkürlichen Instrument ausgereizt werden, wenn einem bestimmte Meinungen nicht passen. Die Gemeindezucht soll retten: Den betroffenen Gläubigen, in der Hoffnung, dass er durch die liebevolle Zucht die Wahrheit erkennt und zurück kommt. Und die Gemeinde, damit sie nicht vom Glauben abfällt oder versucht wird. Auf dass wir in Ewigkeit zusammen sein werden.

 

Viele Erkenntnis über das biblische Bild einer Gemeinde Gottes durfte ich auf dem Youthweb-Treffen 2016  (#YWT16) sowie durch das Buch „Mehr als ein Sonntagsflirt“ von Joshua Harris gewinnen.

 

Eure Daniela ♥

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Ich glaube, es gibt wenige Themen, die mich so sehr interessieren und zugleich faszinieren wie die Kirchengeschichte. Wenn man sich die vielen Kirchen und Gemeinden in Deutschland einmal genauer anschaut, fällt einem erst auf, was für eine Vielfalt an Glaubensgemeinschaften im Christentum tatsächlich existieren. Da fragt man sich doch, wie das Christentum in Deutschland überhaupt entstanden ist und welche Konfessionen es gibt? Das spannendste an den vielen Glaubensgemeinschaften und Konfessionen ist doch die Tatsache, dass wir uns alle und auf den einen Gott und Vater berufen, an seinen Sohn Jesus Christus glauben und aus der gleichen Bibel lesen.* Dennoch unterscheiden wir uns untereinander teilweise gefühlt wie Tag und Nacht.

*Ich definiere einen Christen als einen Menschen, der sich seiner Sündhaftigkeit bewusst ist und Buße getan hat, der sein Leben Jesus übergeben hat und an Jesu Namen glaubt, und der das Wort der Bibel schätzt und zur Ehre Gottes leben will.

 

Kampf der Konfessionen?

In den Sozialen Medien wird diese Ansicht – dass wir uns alle wie schwarz und weiß unterscheiden – zumindest gerne gefördert ? Teilweise wird sogar mit sehr harten Bandagen dafür gekämpft, dass man bloß nicht mit Konfession XYZ in einen Topf geworfen wird – böse Sünder sind doch die anderen, die nicht die eigene Meinung teilen. Was ich persönlich von diesem „Kampf der Konfessionen“ halte, konntet ihr bereits in meinem letzten Artikel lesen. Ich möchte dennoch noch ein paar letzte Worte dazu verlieren (und euch in den heutigen Artikel einleiten): „Wo Information fehlt, entstehen Gerüchte.“ Dieses Zitat steht auf der Website meiner Gemeinde und erklärt ein Phänomen, dass so menschlich wie tückenreich ist. Wenn uns etwas unbekannt oder fremd ist, bilden wir uns teilweise ein eigenes Bild über bestimmte Sachen, die nicht der Realität entsprechen. Und leider geben wir diese eigenen Bilder zu gerne weiter. Tratsch, Verleumdung und Verachtung sind die Folgen.

 

Kennst du dich aus?

Manche Menschen würde ich gerne einmal persönlich fragen, ob sie sich überhaupt mit den Lehren anderer Konfessionen auseinander gesetzt und einmal persönlich mit Angehörigen und Mitgliedern der jeweiligen Konfession gesprochen haben, um darüber urteilen zu können. Weil – ganz ehrlich – wie will man sonst etwaige Denkweisen und Beweggründe überlegt beurteilen können? Will man sein Wissen auf Gerüchten aufbauen?
Ich für meinen Teil kann nicht behaupten, mit allen Konfessionen ausgiebig in Kontakt gewesen zu sein. Ich weiß wenig über Katholiken, noch weniger über Kopten, Orthodoxe und Methodisten. Mit anderen Konfessionen und Denominationen [christliche Kirchengemeinschaften, insbesondere in Freikirchen] habe ich mich hingegen schon ausgiebiger beschäftigt. Ich kann Protestanten recht gut einschätzen, ebenso wie Freikirchler und Evangelikale (etwa Mennoniten, Pfingstler, Charismatiker und Adventisten), sowie andere spezielle Gruppierungen wie Zeugen Jehovas und Mormonen. Ich würde nicht sagen, dass ich alle gleich gut kenne und jede Denkweise nachvollziehen kann, doch ich habe verstanden, in welchen Punkten die Lehren und Glaubensüberzeugungen übereinstimmen und worin wir uns unterscheiden. Und vor allem: Ich habe erkannt, woran ich selbst glaube und warum ich – auf Grundlage der Bibel – so glaube.

Das ist der schönste positive Nebeneffekt der ganzen Recherchen gewesen – ich bin fester im Wort geworden. Ist das nicht cool? Das wünsche ich jedem! Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu anderen Konfessionen und Denominationen erkennen, fester im Wort werden und dadurch offener zu werden. Yeah!

 

Wie ist’n das nun mit dem Christentum in Deutschland?

Dass Deutschland ein christliches Land ist, dürfte für niemanden ein Geheimnis sein. Die christlichen Wurzeln durchziehen das ganze Land – viele Dinge, die prägend für die deutsche Kultur und den deutschen Rechtsstaat sind, wurzeln im Christentum und der christlichen Überzeugung. Der christliche Glaube durchdringt das Land sogar so stark, dass fast 60 % aller deutschen Bürger Mitglieder einer christlichen Kirche oder Gemeinschaft sind. Ob die nun alle tatsächlich an Gott glauben und ihr Heil in Jesus haben, oder einfach nur der Tradition halber Kirchenmitglieder sind, weiß man nicht. Dennoch zeigt die Zahl, dass der Großteil der Bevölkerung christlich geprägt ist. Gott sei Dank! Schaut man sich andere Länder der Welt an, die nicht christlich geprägt sind, wird einem bewusst, welch ein Segen es ist, in Deutschland geboren worden zu sein und hier leben zu dürfen.

Was erachtest du als Christ an Deutschland für besonders wertvoll, für das du heute danken kannst?  ☺️

 

Bedenkliche Entwicklungen?

Dennoch muss man aus christlich-biblischer Perspektive leider feststellen, dass sich auch in Deutschland Trends entwickeln, die offenbaren, wie weit wir uns teilweise von unserem christlichem Fundament (der Bibel) entfernen. Christliche Werte werden dabei umgemünzt oder gar über Bord geworfen. Besonders stark zu sehen ist diese Entwicklung in aktuellen Diskussionen wie etwa Gender, Bildungspolitik (sexuelle Früherziehung), Rolle von Mann und Frau (radikaler Feminismus), Egoismus & Ellenbogengesellschaft, sowie Familienpolitik (Homo-Ehe, Abtreibung & Co.). Was mich persönlich auch immer wieder traurig macht und erschreckt, ist, dass viele Christen bei diesen Entwicklungen einfach mitziehen oder sogar maßgeblich als Unterstützer fungieren. Und das liegt nicht zuletzt an ihrer Glaubensauffassung.

Ich denke, an dieser Stelle kommen wir allmählich zu einem prekären Punkt. Christ ist nämlich nicht gleich Christ. Wir können uns nicht nur innerhalb des Christentum durch unsere Konfessionen unterscheiden. Selbst wenn wir beide die gleiche Konfession haben, muss das nicht bedeuten, dass wir die gleiche Glaubensauffassung teilen. Woran das liegt? Möchte ich euch gerne erklären.

 

Evangelikal, liberal, traditionell

In Deutschland gibt es nicht nur unterschiedliche Konfessionen, sondern auch viele verschiedene Glaubensauffassungen und Ansichten zu bestimmten Glaubensfragen – auch bekannt als die sogenannten Glaubensströmungen, die heutzutage eine größere Rolle denn je spielen, da sie unabhängig von der Konfession in jeder christlichen Kirche und Gemeinschaft auftreten können. Unter einer Glaubensströmung fasst man beispielsweise Themen wie das persönliche Verhältnis zum Glauben und das individuelle Bibelverständnis zusammen. Unterteilt werden die Glaubensströmungen in drei Hauptgruppen: die Evangelikalen, die Liberalen und die Traditionellen.

 

Evangelikale

  • Bibel: Glauben an die Bibel als das irrtumsfreie Wort Gottes und sehen sie als Maßstab ihres Glaubens
  • Jesus Christus: Sehen in Jesus den Sohn Gottes, ihren persönlichen Erlöser und den verheißenen Messias
  • Glaubenspraxis: Pflegen eine persönliche Beziehung zum Herrn und leben ihren Glauben praktisch aus

 

Liberale

  • Bibel: Glauben, dass die Bibel nicht 100 % Gottes Wort ist, Fehler aufweist und kritisch betrachtet werden muss
  • Jesus Christus:  Jesus ist ein moralisches Vorbild, seine Worte und Taten werden dennoch kritisch betrachtet
  • Glaubenspraxis: Soziales und gesellschaftliches Engagement sowie gute Taten stehen im Vordergrund

 

Traditionelle

  • Bibel: Die Bibel wird nicht offen kritisiert, ist aber von geringerer Bedeutung als die Kirche und ihre Lehre
  • Jesus Christus: Jesus wird als selbstverständliches Glaubensgut betrachtet, ein moralisches Vorbild, steht aber dennoch im Hintergrund (Kirche im Vordergrund)
  • Glaubenspraxis: Liturgie, Rituale und Lehre der Kirche stehen im Vordergrund

Was denkst du, zu welcher Gruppe du am ehesten gehörst?

 

Und die Konfessionen?

Um euch einen einfachen Überblick über die wichtigsten und prozentual größten Konfessionen in Deutschland zu geben, habe ich für euch eine Infografik erarbeitet, die euch in fünf einfachen Punkten Unterschiede und Gemeinsamkeiten aufzeigt und zusammenfasst, was ich in diesem Artikel zum Thema „Christentum in Deutschland“ geschrieben habe.

Die Infografik steht zum kostenlosen Download bereit und darf unter Beachtung der Lizenz (CC BY-NC-ND 2.0 DE) gerne genutzt und geteilt werden!

Hier downloaden ♥

PS: Ich bin übrigens evangelikale Christin und gehe in eine frei-evangelische Gemeinde, die sich zu den Freikirchen zählt. Falls ihr dazu mehr wissen wollt, könnt ihr gerne in meinem Nähkästchengeplauder darüber nachlesen.

Mit den liebsten Grüßen,
eure Daniela ☺️

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„Ich bin müde, Boss…“ Das ist nicht nur irgendein Satz, den ein Angesteller zu seinem Chef sagt. Dieser kleine Satz ist der Anfang eines oft in den Sozialen Medien geteilten Filmzitates aus The Green Mile. Ich habe den Film selbst niemals gesehen, aber dieses Zitat hat mich irgendwie berührt:

„Ich bin müde, Boss. […] Am meisten müde bin ich, Menschen zu sehen, die hässlich zueinander sind.”  – John Coffey, The Green Mile

Vielleicht fragst du dich, was dieses Zitat mit dem Thema zu tun haben soll. Ich möchte es kurz erklären: Dieses Zitat drückt das aus, was ich in unserer Gesellschaft beobachte – und zwar unter Christen. Christen, die hässlich zueinander sind, weil sie unterschiedlichen Konfessionen angehören. Eventuell habe ich eine andere Definition von „hässlich zueinander sein“ als du, also versuche ich es mal mit anderen Worten: verachten, für wertlos halten, gering schätzen, herabsehen, missachten, nicht ernst nehmen, ablehnen, verpönen. Das alles sind Worte, hinter denen Verhaltensweisen stecken, die man in jeder Konfession beobachten kann. Denn statt sich auf unser gemeinsames Fundament, Jesus Christus, zu berufen, spalten wir uns wegen verschiedener Glaubenslehren voneinander ab.
Das Thema macht mich nicht nur traurig, es nervt mich sogar unheimlich. Weil man – unabhängig von der Konfession – sehr schnell auf Unverständnis und Vorurteile stößt. „Die Charismatiker sind gefährlich, davon sollte man sich fernhalten“, „Den Katholiken sind Traditionen wichtiger als eine lebendige Beziehung zu Gott“, „Die Mennoniten sind viel zu verkniffen und gesetzlich“ oder „Die Protestanten sind viel zu liberal und kennen die Bibel gar nicht“ sind da nur einige Beispiele an Aussagen, die ich schon gehört habe. Doch was mich daran am meisten nervt: Die wenigsten Personen, die so etwas sagen, haben sich auch nur ein Fünkchen mit der Gegenseite beschäftigt oder sind gar bereit, sich mit anderen Sichtweise auseinander zu setzen. Oftmals weil gedacht wird, man habe eh Recht. Aber das denkt die Gegenseite eventuell auch. Also – was nun?
*Anmerkung: Im nachfolgenden Artikel geht es nicht um Gleichmacherei. Bitte lest den Artikel zu Ende, um richtig urteilen zu können. Danke!

Warum spalten wir uns?

Ich habe mich sehr lange gefragt, ob das eine notwendige Maßnahme ist, um die Gläubigen vor offensichtlichen Missständen und falschen Lehren zu schützen, oder ob dahinter vielleicht doch mehr steckt. Ein falscher Stolz, das fehlende Verständnis füreinander, die Angst vor anderen oder neuen Arten zu denken sowie vertraute Traditionen aufgeben zu müssen, und die Treue zur eigenen Konfession bzw. Tradition. Was mir aber als Hauptgründe unserer Spaltungen erscheint, ist die Verwechslung von Einheit mit Uniformität sowie die eigene Sündhaftigkeit und Fehlbarkeit.

Die wahren Gründe der Spaltung

Warum gibt es sonst Spaltung? Die vielen unterschiedlichen Konfessionen und Glaubensgemeinschaften sind ein Zeichen für die Unvollkommenheit des Menschen. Gott und die Bibel sind in den meisten Punkten eindeutig zu verstehen, doch es gibt auch Stellen, die unser Verständnis übersteigen und deshalb unterschiedlich interpretiert werden. Diese unterschiedlichen Interpretationen haben zu den Spaltungen unter Christen und schlussendlich zu den verschiedenen Konfessionen und Denominationen [christliche Kirchengemeinschaften, insbesondere in Freikirchen] geführt. Doch jede einzelne von ihnen macht etwas falsch. Keine ist unfehlbar und perfekt. Keine Konfession hat das „einzig wahre“ Bibelverständnis. Das liegt an unserer sündigen Natur.

Die bessere Variante

Doch statt mit Zwist und Hass sollten wir mit Liebe aufeinander reagieren. Aber das verstehen viele nicht. Obwohl wir damit ein einfaches Gebot des Herrn Jesus ignorieren:

„Ich bitte aber nicht für diese allein, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben werden, auf daß sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir; auf daß auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, daß du mich gesandt hast. Und ich habe die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben, auf daß sie eins seien, gleichwie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir, damit sie zu vollendeter Einheit gelangen, und damit die Welt erkenne, daß du mich gesandt hast und sie liebst, gleichwie du mich liebst.“ – Johannes 17,20-23

Ich möchte niemandem unterstellen, dieses Gebot vorsätzlich nicht zu befolgen. Ich möchte viel mehr dafür sensibilisieren, wie wichtig dieses Gebot ist. Schon seinen Jüngern hat Jesus gesagt: „Daran wird jedermann erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“ (Johannes 13,35) Dass das nicht leicht ist, weil jeder Mensch verschieden ist, anders tickt und unterschiedlich handelt, ist klar. Und es ist erst recht nicht leicht, wenn es gar ganze Gemeinschaften oder Konfessionen betrifft. Aber was wir (ja, auch ich) oft vergessen, ist, dass Einheit nicht gleich Uniformität ist. Uniformität bedeutet Gleichförmigkeit und Monotonie. Kurz: Gleichmacherei. Das soll definitiv nicht der Fall sein.
Einheit hingegen bedeutet, trotz Verschiedenheiten in Liebe miteinander umzugehen und gemeinsam in Frieden vor den Herrn treten zu können. Wir müssen nicht gut heißen, was andere Konfessionen und Gläubige tun – es wäre sogar fatal, täten wir das. Wir sind sogar dazu aufgerufen alles zu prüfen, das heißt sowohl in anderen als auch in unserer eigenen Konfession: „Prüft alles, das Gute behaltet!“ (1.Thessalonicher 5,21) Wir sollen kritisieren, ermahnen und Fehler aufzeigen. Doch darüber hinaus unser Ziel nicht vergessen: „Ihn verkündigen wir, indem wir jeden Menschen ermahnen und jeden Menschen lehren in aller Weisheit, um jeden Menschen vollkommen in Christus Jesus darzustellen.“ (Kolosser 1,28)

Unser Fundament

Ein Christ definiert sich nicht über seine Konfession, Denomination oder Gemeinde. Ein Christ definiert sich über Jesus Christus, seine Beziehung zu ihm und sein persönliches Gebet. Was Christen vereinen sollte, ist ihre tiefe Liebe zu ihrem Schöpfer und Erlöser. Egal, wie falsch oder richtig uns manche Konfessionen erscheinen – die Pfingstler zu high, die Katholiken zu lau, die Baptisten zu gesetzlich. Das sind 08/15-Vorurteile. Denn Sünden und Fehler sind nicht konfessionsabhängig. Die einzige Abhängigkeit ist unsere Abhängigkeit von Jesus und seiner göttlichen Gnade. Und das ist unser Fundament, auf das wir uns besinnen müssen.

Unsere Hoffnung

Die MEHR2017 hat in mir und vielen anderen auch einen Hoffnungsschimmer ausgelöst. Die Gesellschaft wandelt sich, nicht zuletzt durch unsere Generation (die Generation Y, über die ich schon einmal geschrieben habe). Wir denken heutzutage anders über die Dinge als noch unsere Eltern und Großeltern. Wir sehen nicht die Probleme, sondern die Lösungen. Und vor allem gründen wir uns auf eine neue Weise wieder auf Christus. Deutschland ist derzeit dabei, einen Um- und Aufbruch zu erleben – nicht nur Erweckung, sondern auch Reformation. Wie damals zu Zeiten Luthers, nur anders. Das freut mich so sehr und lässt mich vor Freude jubeln! ???

Der Auftrag der Kirche

„Kirche, die rettet“ – so lautete das Motto des Churchdays im Rahmen der Jesus Saves Conference 2017 in Kirchheim. Es hat mir aufs Neue gezeigt, was der eigentliche Auftrag der Kirche ist: Kein Konkurrenzkampf um Mitglieder, sondern einzig und allein die Menschen mit dem Evangelium zu erreichen zählt. Die Kirchen dienen uns als Orte der Gemeinschaft, Ermutigung und Ermahnung. Aber das wahre Ziel ist die Verkündigung des Evangeliums. Und das funktioniert eben nun einmal am besten – wenn nicht sogar nur –, wenn wir als Christen vereint sind. Schließlich sind wir ein Leib. Lasst uns eine ganze Bewegung, ein Movement werden, das Gott liebt und verherrlicht. Egal, welche Konfession wir haben, wir sind eine Christenheit mit einem Gott und Erlöser – Jesus Christus. Und das müssen wir der Welt zeigen. ☺️ AMEN!

 

PS: Bald folgt ein Artikel zu den unterschiedlichen Konfessionen und Denominationen.

PPS: Bitte keine Aufschreie bzgl. Irrlehren und Sekten. Es geht hierbei einfach um die normalen Konfessionen, die sich in nicht-heilsentscheidenden Punkten von anderen Lehren unterscheiden. Danke.

 

Liebste Grüße,
eure Daniela ♥

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Wie wir eine Online-Gemeinde bauen

Die Story von youthweb.net ist eine ganz besondere Story. Die christliche Community wurde im Jahre 2004 – drei Tage vor Facebook – gegründet. Aus der ursprünglich für die Jugendgruppe in Nümbrecht gedachte Community entwickelte sich schnell das größte Online-Netzwerk für junge Christen im deutschsprachigen Raum. Nicht zuletzt wurde youthweb.net aufgrund der einzigartigen Chat- und Kommunikationsmöglichkeit für Jugendliche und Jungerwachsene im Alter von 13-30 Jahren so beliebt. Selbst Jugendgruppen können die Community zum Vernetzen untereinander und Planen ihrer Events nutzen. Heute kommunizieren mehr als 6000 Mitglieder aus über 600 verschiedenen Jugendgruppen regelmäßig via youthweb.net.
Doch wer youthweb.net kennt, der weiß von all diesen Dingen sicherlich schon. Doch warum schreibe ich dann heute darüber? Das hat einen simplen Grund: Ich arbeite ehrenamtlich am Aufbau dieser Community mit und möchte euch heute vom Mitarbeiter-Treffen am vergangenen Wochenende erzählen.

Wir kapern das Bibelseminar Bonn

Einer der wohl coolsten Facts unseres gemeinsamen Wochenendes ist wohl, dass wir uns auf dem Gelände des Bibelseminar Bonn treffen durften. Die Räumlichkeiten, die während der Ferien sonst ungenutzt sind, wurden uns vom BSB hierfür freundlicherweise zur Verfügung gestellt. (Sehr nice!) Wer also bei Facebook oder Instagram Bilder von fremden Leuten auf dem Schulgelände gesehen hat, dem dürfte nun dämmern, dass wir diejenigen waren, die sich dort herumgetrieben haben. Und ich kann euch versichern: Wir waren sehr produktiv und haben über die Verbesserung von youthweb.net nachgedacht, um Jugendliche weiterhin in ihrem Glauben zu fördern – unsere größte Vision.

Unsere Vision

Ohne eine Vision oder ein Ziel vor Augen, wozu wir diesen Dienst überhaupt tun, wäre unsere Arbeit wahrscheinlich nur halb so effektiv. Wir würden uns entweder um uns selbst kreisen oder wie ein Hamster im Hamsterrad nicht voran kommen. Man braucht Ziele – einige, die die Ewigkeit fokussieren, und andere, die für uns Menschen messbar sind. Was will ich erreichen? Der Glaube besteht ebenso wenig aus stillem Dahinvegetieren, sondern leitet uns viel mehr an, gute Werke zu tun.
Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Jugendliche im Glauben zu fördern, junge Christen zu vereinen, Jugendgruppen zu vernetzen und mit Gemeinden und Einrichtungen zusammenzuarbeiten und uns gegenseitig zu unterstützen. Wie wir das in der Praxis erreichen wollen, haben wir am Samstagnachmittag gemeinsam besprochen. Doch der theoretische Teil – unsere Herzenseinstellung – ist hierbei noch viel wichtiger, denn ohne Gott können wir nichts erreichen. Eine immense Ermutigung war die Predigt am Morgen, die uns geholfen hat, uns wieder neu auf Gott auszurichten und uns selbst zu reflektieren. Wo sind wir jetzt, wo wollen wir hin? Die Predigt trug den Titel „Fünf Wünsche an die Gemeinde“ und nahm Bezug auf Apostelgeschichte Kapitel 2, Verse 42-47.

⁴² Und sie blieben beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und in den Gebeten. ⁴³ Es kam aber Furcht über alle Seelen, und viele Wunder und Zeichen geschahen durch die Apostel. ⁴⁴ Alle Gläubigen waren aber beisammen und hatten alle Dinge gemeinsam; ⁴⁵ sie verkauften die Güter und Besitztümer und verteilten sie unter alle, je nachdem einer bedürftig war. ⁴⁶ Und jeden Tag waren sie beständig und einmütig im Tempel und brachen das Brot in den Häusern, nahmen die Speise mit Frohlocken und in Einfalt des Herzens; ⁴⁷ sie lobten Gott und waren angesehen bei dem ganzen Volk. Der Herr aber tat täglich die zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden.

Aus diesen Versen haben wir fünf Wünsche abgeleitet, die eine Gemeinde auszeichnet und ihr Segen bringt. Denn im Grunde genommen sind wir nichts anderes als eine überregionale Online-Gemeinde – das vergisst man zu schnell. Nur weil man etwa mit Menschen digital kommuniziert, heißt das nicht, das man weniger Verantwortung hätte oder es unverbindlicher sei. Ganz im Gegenteil: Eben weil man sich nicht face-to-face sieht, muss man sensibel werden und auf andere Menschen zugehen.

Doch back to topic. Der erste Punkt der Predigt war „Beständigkeit“ (V. 42), vor allem im Hinblick auf die Lehre und das Bekenntnis, an das wir glauben und festhalten. Aber auch im Gebet und in der Gemeinschaft wollen wir bei Youthweb beständig sein. Denn es heißt nicht umsonst „Gemeinschaft“, weil man gemeinsam bekanntlich alles schafft.

Punkte Zwei und Drei der Predigt lauteten „Einigkeit“ (V. 44) und „Barmherzigkeit“ (V. 45). Man liest darüber eventuell schnell hinweg, doch die Gläubigen dieser frühen Gemeinde teilten sich Hab & Gut und waren gut 24/7 beisammen. „Wie krass ist das denn?“ Das war mein erster Gedanke. Ich kann an manchen Tagen nicht einmal eine halbe Stunde daheim sein, ohne dass es Auseinandersetzungen (obgleich über Kinkerlitzchen!) gibt. Diese Gläubigen waren wirklich sanftmütig und lebten einträchtig zusammen, was ich bewundere. Und ebenso sollte es auch in der Youthweb-Gemeinschaft sein – man kann sich mal in der ein oder anderen Diskussion verausgaben (tue ich selbst zu gern!), doch die liebevolle Beziehung zueinander und Rücksichtnahme aufeinander sollte dabei nicht untergehen.

Der vierte Wunsch mit dem Titel „guter Ruf“ (V. 47) ist ein interessantes Thema für uns. Noch immer glauben sehr viele, dass Youthweb eine Singlebörse sei, was es definitiv nicht ist. Es kann durchaus sein, dass man einander über Youthweb kennenlernt – kenne selbst genug Fälle, in denen das so passiert ist – aber das Ziel ist wie oben beschrieben ein ganz anderes. Daher arbeiten wir momentan hart daran, unseren Usern einen höheren Mehrwert für ihren Glauben geben zu können. Wöchentliche Impulse auf Instagram und Facebook, interessante Links zu Blogartikeln und spannende Diskussionen im Forum sind nur ein Teil der vielen Dinge, die wir aufzählen können. Vor allem aber lebt Youthweb auch von den Usern, die dort kommunizieren

Wodurch wir nun zum letzten Wunsch kommen: „Wachstum“ (V. 47). Es gibt nichts ermutigenderes, als eine Gemeinde wachsen zu sehen. Und je mehr Mitglieder eine Gemeinde hat, desto interessanter und facettenreicher werden bspw. Diskussionen und desto mehr Segen erfährt man durch zahlreiche Begegnungen mit anderen Christen.

Wir beten, dass Gott uns in diesen Bereichen segnet, damit wir Gutes tun und einen guten Dienst verrichten können. Denn wir wollen nicht für uns selbst arbeiten und ein zweites Facebook kreieren, dass bald mehr Werbefläche ist als ehrlicher Austausch. Wir wollen für den Herrn arbeiten und ihm dienen – wir wollen Salz und Licht in der Welt sein! Oder wie es unser Wochend-Motto gut zusammenfasst:

»Nicht Zuckerberg, sondern Salzberg!«

Amen! ☺️

 

Hinter den Kulissen #followusaround

Last but not least kommen wir nun zum Part mit mehr Fotos, bei dem ich euch ein wenig mitnehme, was wir am Wochenende unternommen und erlebt haben – yay! Wir hatten eine wunderbare Gemeinschaft und haben die 1,5 Tage wirklich ausgekostet. (An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Dennis für die vielen Fotos.)

Samstag begann das Treffen mit einem gemeinsamen Frühstück, das wir draußen auf der Terrasse haben durften. Das Wetter hat Gott sei Dank echt super mitgespielt, so dass wir anschließend sogar die Wortbetrachtung bzw. Predigt zu Apostelgeschichte 2 (wie oben erwähnt) draußen hören konnten. Zum Inhalt habe ich oben ja schon genug gesagt, doch die Ermutigung und Motivation, die wir dadurch erfahren haben, war enorm. Amen dazu! Danke nochmals an dieser Stelle für den genialen Input, Andi.

Im Anschluss haben wir unsere neuen Youthweb-Shirts erhalten (siehe hier in unserem fancy Online-Shop) und eine Foto-Session gemacht, um ein aktuelles Teambild zu haben. (Der Professionalität wegen natürlich.) Was natürlich ebenfalls Erwähnung finden muss, sind die Fußbälle, die recht schnell ausfindig gemacht wurden. Noch während fotografiert wurde, kickten die Herren die Bälle durch den Garten des BSB – sehr amüsant, wie schnell die Aufmerksamkeit zwiegespalten war.

Nach der offiziellen Fotosession konnte das Kicken so richtig beginnen. Die Sache mit dem Treffen muss allerdings noch einmal geübt werden. Im Eifer des Gefechts haben Anna und ich leider ebenfalls einen Ball abbekommen – Leute, wir waren nicht das Ziel! – und sind daraufhin in sichere Entfernung geflüchtet.

Mit etwas Adrenalin und Endorphinen im Blut ging es weiter in der Tagesordnung: Als nächste Punkte standen das Planungstreffen und die Vereinssitzung auf der Liste. Angefangen um halb 1 mit dem youthweb-technischen Part und dem Brainstorming, was wir für unsere User verbessern können, über die Kaffeepause mit leckerem Kuchen und Muffins gegen 3, bis hin zur Vereins-Mitgliederversammlung, saßen wir bestimmt 4 Stunden lang zusammen. Eine sehr gesegnete Nachmittags-Session!

Wer allerdings so hart arbeitet, verdient auch ein üppiges Festmahl zum Abend. In unserem Falle waren das leckere Steaks, Würstchen und Kräuterbaguettes vom Grill, sowie zwei köstliche Salate, die von Anna in Kooperation mit Thomas, Georg, Daniel und Dennis gemacht wurden. Festschmaus vom Feinsten, ihr Lieben! Und der Spaß blieb auch nicht zu kurz, wie man auf den Fotos unschwer erkennen kann.

 

Im Anschluss an das leckere Abendessen mussten uns leider schon Anna und Daniel verlassen und so schrumpfte unsere Gruppe auf sechs Personen – und ja, ich war mal wieder die Frauenquote der Truppe. Kommt bei mir in letzter Zeit irgendwie häufiger vor… (Déjà-vu!?) In dieser Gruppenkonstellation ging es abends jedenfalls in das örtliche Bowlingcenter, das mit Verlaub sehr chic eingerichtet war, aber mit dem DJ nicht sonderlich gut punkten konnte. Aber gut, wir waren ja nicht da, um Musik zu hören, sondern um zu spielen – und das taten wir auch gut zwei Stunden lang. Der Punktestand sah am Ende des Abends selbst für mich recht zufriedenstellend, so dass wir guter Dinge „heim“ ans BSB fahren konnten.

Mit Motivation gewappnet starteten wir am Sonntag mal wieder mit einem gemeinsamen Frühstück in den Tag, obgleich nicht jeder vollständig anwesend schien zu solch früher Stund’. Doch je näher der Gottesdienst rückte, desto wacher wurden wir. (Oder machten die etlichen Treppenstufen wach, die man immer gehen musste, um in die höheren Stockwerke zu gelangen? Man weiß es nicht.) Wie gemeinsam zuvor entschieden, fuhren wir also in die „Kirche für Bonn“ und durften eine sehr gute Message hören und gute Gespräche führen.

Zum Abschluss unseres Wochenendes sind wir mittags ins Restaurant „Rheinterrassen“ essen gegangen und durften ein geniales und ermutigendes Wochenende zelebrieren. (Essen eignet sich dafür ja bekanntlich am besten!)

Fazit

Man kann in einem Satz eigentlich nicht zusammenfassen, was Gott uns für einen Segen geschenkt hat. Aber so viel sei gesagt: Es war ein unwahrscheinlich gutes Wochenende, das ermutigend, lustig und schön zugleich war. Come on, AMEN! (Insider am Rande.)

Ciao, eure Daniela ♥