Glaubensbekenntnis
„Im Wesentlichen Einheit, im Unwesentlichen Freiheit, in allem Liebe.“
Wer kennt es nicht, das Apostolische Glaubensbekenntnis? Ich glaube, den meisten Menschen dürfte es vor allem aus den landeskirchlichen Gottesdiensten bekannt und ein Begriff sein. Über die Jahre etwas eingerostet, fasst es inhaltlich doch sehr treffend die Kernaussagen des christlichen Glaubens zusammen.
Um zu erklären, was dahinter steckt, möchte ich euch daher im Nachfolgenden einen Überblick darüber geben, woran ich glaube, wozu ich stehe und wofür ich im Glauben plädiere.
Das nachfolgende Glaubensbekenntnis ist inhaltlich teilweise orientiert an:
Glaubensbekenntnis der Freien evangelischen Gemeinde in Elberfeld-Barmen (1854), 3L Verlag gemeinnützige GmbH und Evanglium21 e.V.
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
Amen.
1.
Ich glaube, dass die Bibel – das gesamte Wort Gottes – von Gott inspiriert und eingehaucht ist, und dass sie die einzige zuverlässige Richtlinie für ein gottgefälliges Leben ist.
2.
Ich glaube an die alttestamentlichen ebenso wie an die neutestamentlichen Schriften, die von Gottes Geist inspiriert und durch Aufsicht Gottes bis heute in der christlichen Kirche überliefert wurden. Als solche Schriften betrachte ich alles, was im Kanon der heutigen Bibel ungeachtet der Spätschriften steht.
3.
Ich glaube an den dreieinigen Gott – Vater, Sohn und Heiligen Geist. Der eine einzige Gott in drei Personen. Den Schöpfer und Erhalter aller Dinge.
4.
Ich glaube, dass der erste Mensch – Adam – nach Gottes Ebenbild geschaffen wurde, aber durch die Verführung des Teufels in Sünde fiel und somit die gesamte Menschheit die Last der Sünde trägt. Die gesamte menschliche Natur ist verdorben. Jeder Mensch wird als Sünder geboren. Sie sind darum nicht fähig, aus eigener Kraft Gutes zu tun. Jeder Mensch erhält dafür am Ende seines Lebens die Strafe des ewigen Todes.
5.
Ich glaube, dass kein Mensch vor Gott gerecht ist und ewiges Leben erhält, ohne umzukehren und über seine Sünden Buße zu tun. Diese Umkehr wird durch den Heiligen Geist bewirkt.
6.
Ich glaube, dass alle Menschen vor Gott gerechtfertigt werden – nicht durch Taten oder „gute Werke“, sondern ganz allein durch Gnade und den Glaubens an Jesus, der sie gerecht spricht. Wir wissen durch ihn, dass wir ewiges Leben haben und uns nichts von ihm trennen kann.
7.
Ich glaube, dass alle Gläubigen teuer erkauft sind und wir Gott durch unsere Taten Ehre bringen sollen. Unser Leben in Heiligung – gegen unsere sündige Natur, sondern im Gehorsam gegenüber Gott – ist ein Zeugnis von seiner lebensverändernden Gnade.
8.
Ich glaube, dass jeder Mensch für seine Sünden verantwortlich ist und Buße tun muss. Ebenso glaube ich aber auch, dass jeder Mensch vor Gott Gnade erfährt, wenn er aufrichtig Buße tut, weil Gott seinen einzigen Sohn Jesus Christus aus Liebe für alle Menschen hingab.
9.
Ich glaube, dass das Wort, das keinen Anfang hat, sondern ewig bei Gott ist und Gott selbst ist, in Gestalt von Jesus Christus Mensch geworden ist. Ich glaube, dass nur Jesus Christus als zweiter Adam in vollkommenem Gehorsam gegenüber Gott und ohne Sünde auf der Erde unter den Menschen leben konnte. Dass er durch den Heiligen Geist von einer Jungfrau empfangen und ohne Sünde geboren wurde.
10.
Ich glaube, dass Jesus Christus zugleich Gott und Mensch in einer Person ist, und dass er der einzige Mittler zwischen Gott und den Menschen ist. Er, der an unserer Stelle für unsere Sündenschuld bezahlt und für uns gestorben ist, dass er auferstanden ist von den Toten und, aufgenommen in Gottes Herrlichkeit, jetzt vor Gott für uns erscheint, während er zugleich bei uns bleibt durch seinen Heiligen Geist.
11.
Ich glaube, dass wir durch unsere Umkehr das Heil und den Heiligen Geist erhalten, der in uns wohnt, uns von der Macht der Sünde befreit, die Bibel verstehen lehrt, tröstet und versiegelt bis Jesus wiederkommt. Außerdem glaube ich, dass der Heilige Geist gute Frucht in allen Gläubigen wachsen lässt, wenn wir uns von Gott verändern lassen.
12.
Ich glaube, dass Jesus ein zweites Mal auf die Erde kommen wird. Ich glaube, dass er bei diesem Kommen die Toten, die im Glauben an ihn gestorben sind, auferstehen lässt, und dass die Gläubigen, welche dann noch leben, durch seine Macht verwandelt werden. Wir werden alle miteinander in den Wolken entrückt und ewig bei Gott sein.
13.
Ich glaube, dass Gott eines Tages alle Menschen richten wird – Gläubige und Nicht-Gläubige, Tote und Lebende. An diesem Gerichtstag wird Jesus die ganze Welt richten. Die Nicht-Gläubigen werden in die ewige Verdammnis gehen, während die Gläubigen ewiges Leben mit Gott erhalten werden.
14.
Ich glaube, dass die weltweite Gemeinde Gottes den Auftrag hat, allen Menschen das Evangelium zu verkünden. Dies geschieht durch Wort und Tat – durch Predigt des Wortes, Zeugnis ihres Glaubens, ihres verändernden Lebens und Verhaltens. Und durch Liebe.
15.
Ich glaube, dass Gott derjenige ist, der Gemeinde baut und Menschen zu sich führt, und dass er das Haupt aller Gemeinden ist. Ich glaube zudem, dass Gott keinen Unterschied in den Konfessionen und Ortsgemeinden macht – einzig und allein der rettende Glaube zählt. Daher glaube ich, dass die weltweite Kirche eine Einheit sein, wir einander in Liebe begegnen und dadurch Christus verkünden sollen.
16.
Ich glaube, dass die Taufe das sichtbare Symbol der Reinigung von aller Sündenschuld durch Jesu Blut ist, und dass das Abendmahl eine symbolische Erinnerung an diese Rettung und Reinigung ist, welches Christen feiern sollten.